MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 3 und 4)

Der Entwurf muß sich durch künstlerischen Wert und selbständige Auffassung 
auszeichnen. damit das hienach geschaffene Denkmal eine würdige und dauernde, in die 
durch den Entwerfer gewählte Umgebung gefällig sich hineinfugende Erinnerung bilde. 
Schul- und alte Arbeiten sowie Kopien sind von der Konkurrenz ausgeschlossen. Bevor- 
zugt werden Denkmale von kleineren Dimensionen, die sich mit einem verhältnismäßig 
niedrigen Gesamtaufwand errichten lassen. Ein approximativer Gesamtkostenüberschlag 
ist vorzulegen. 
Die Arbeiten sind längstens bis inklusive r5. Juni xgrö an das Kunstgewerbliche 
Museum in Prag abzuliefern; dieser Termin ist unwiderruflich. Die betreffenden Arbeiten 
sind mit einem Motto zu versehen und der Name sowie die genaue Adresse sind in einem 
versiegelten Umschlag, welcher das gleiche Motto trägt, beizulegen. An der Konkurrenz 
können sich alle nach Böhmen zuständigen oder in Böhmen ansässigen und tätigen bilden- 
den Künstler und Kunstgewerbetreibenden beteiligen. Dem Preisgericht steht der Betrag 
von 3000 Kronen zum Zwecke der Preisverteilung zur Verfügung, welches denselben nach 
eigenem Ermessen an diejenigen Entwürfe, welche den Bedingungen entsprechen und 
von künstlerischem Wert sind, verteilt. Nach dem Urteilsspruche des Preisgerichtes 
bleiben die konkurrierenden Arbeiten durch vier-Wochen öffentlich im Kunstgewerblichen 
Museum in Prag ausgestellt. 
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM 5h 
EUERWERBUNGEN FÜR DIE__SAMMLUNGEN DES K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUMS FUR KUNST UND INDUSTRIE. Wie 
bereits am Schlusse des abgelaufenen Jahres mitgeteilt wurde, hat das k. k. Österreichische 
Museum während des Krieges viele hervorragende Neuerwerbungen gemacht, welche im 
großen Saale vor dem Vortragssaale ausgestellt sind und täglich (Montag ausgenommen) 
von gbis 1 Uhr besichtigt werden können. Diese Sammlung ist in den letzten Monaten durch 
eine große Zahl auserlesener Ankäufe und Schenkungen erweitert worden. Unter den 
Erwerbungen für die Goldschmiedeabteilung ist ein überaus kostbares Reliquiar in Mon- 
stranzenform vom Jahre 1782, aufs reichste mit Brillanten, Rubinen, l-Ialbedelsteinen und 
einer großen Perle geschmückt, hervorzuheben; es ist eine Arbeit des Wiener Gold- 
schmiedes J. Moser, die Juwelenarbeit stammt von dem berühmten Hofjuwelier der Kaiserin 
Maria Theresia und der Kaiser Josef II., Leopold IX. und Franz II., Franz Edlen von Mack. 
Sehr beachtenswert ist ferner eine Taufmedaille von dem „kais. Metallen- und Münz- 
Graveur-Instructions-Director" Antonio Maria Gennaro, um x723, sodann ein schmiede- 
eiserner Träger für ein Aushängeschild, österreichische Arbeit, XVIII. Jahrhundert Mitte, 
ein Gitter eines Sakramentshäuschens aus dem Kloster Wessobrunn, Kupfer vergoldet, 
XVIII. Jahrhundert, Anfang, und ein Kruzifix, Bronze, XIX. Jahrhundert, Anfang. Unter den 
Neuerwerbungen der keramischen Abteilung ist vor allem ein großartiger Barockofen aus 
der Zeit um x73o hervorzuheben, eine äußerst wertvolle Spende von Herrn und Frau 
Heinrich Lowenfeld aus Chrzanöw in Galizien, derzeit in Wien. Dieses reich rnit Figuren 
und Reliefs geschmückte Kunstwerk war bis vor ungefähr 20 Jahren in einem öster- 
reichischen Kloster noch in der alten Verpackung aufbewahrt, wodurch sich die unge- 
wöhnlich gute Erhaltung erklärt und der Umstand, daß die für Vergoldung berechneten 
figuralen Teile sich noch im ursprünglichen Zustande befinden, da die Vergoldung natürlich 
erst nach der Aufstellung vorgenommen werden sollte. Bemerkenswert ist auch eine süd- 
deutsche (schweizerische) Kachel des XVII. Jahrhunderts mit Darstellung der „Glaubens- 
prob". Besonders konnte aber die Sammlung von altern Wiener Porzellan durch hervor- 
ragende Stücke ergänzt werden, so insbesondere durch zwei bemalte Spätrokokofiguren 
(Kavalier und Dame) in der Art des Grassi, dann zwei Blskuitbüsten des Kaisers Josef II.
	        
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