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Die in der Zeit, auf welche sich unser Bericht erstreckt, aus der Staats-
dotation gemachten Erwerbungen und von einigen Freunden des Instituts
diesem gewidmeten Geschenke umfassen rund 550 Gegenstände. Hiervon
entfallen auf die Textilsammlung 250, auf die keramische Abteilung 80, auf
die Goldschmiede- und Schmucksammlung 70, auf die Glassammlung 48, auf
die Abteilung unedler Metalle (Bronze, Eisen, Stahl, Kupfer, Messing, Zinn) 46,
auf die Abteilung Holz, Terrakotta, Elfenbein, Perlmutter, Schildkrot, Lack,
Leder 30; außerdem wurden 20 kostümlich interessante Gemälde erworben.
Blicken wir zunächst auf die weiteren, zum Teil außerordentlichen
Bereicherungen der Textilsammlung, so haben glückliche Zufälle, von
denen jede Sammlung in ihrer Entwicklung abhängig ist, aber vor-
nehmlich unablässiges Forschen und Suchen diese Sammlung wieder
um ein großes Stück vorwärtsgebracht. Es ist nicht leicht, auch nur
einen flüchtigen Überblick über die wichtigsten Erwerbungen zu geben,
da auch nur wenige Stücke hier abgebildet werden können. Es muß dem
Vorstande der Textilabteilung überlassen bleiben, das große Ganze dieses
Zuwachses gelegentlich im historischen und technischen Zusammenhange
an dieser Stelle zu besprechen. Vor allem sei darauf verwiesen, daß Herr
Professor von Ficker unserem Institut, wie schon früher einmal, sehr wert-
volle Textilien zum Geschenke
gemacht hat, die von seiner
letzten Forschungsreise durch
Zentralasien stammen: hoch-
interessante Kirgisenhauben aus
Leinen und Seide, Binden und
Streifen aus Baumwolle und
Seide, Haubenteile in Seide mit
Metall aus Bocchara und zahl-
reiche Hemdeinsätze aus Baum-
wolle und Seide, die aus Darwas
stammen. Als Spender tritt fer-
ner ein neugewonnener opferwilliger
Gönner des Museums, Herr Heinrich
Lowenfeld aus Chrzanöw, auf; wir
danken ihm unter anderm drei sehr
lehrreiche Stücke eines Kleides aus
dem XVLJahrhundert. Es gelang uns
sodann vor allem, einen in Farbe und
Erhaltung trefflichen Savonnerietep-
pich zu erwerben und eine Kollektion
von Beiderwandstoffen (ältere Volks-
arbeiten aus Schleswig) aus Wolle
und Leinen, iigürliche Darstellungen
Kanne, Porzellan, Wien, um X760 mit Rankenwerk, dunkelblau und