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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 5, 6 und 7)

Einfluß auf die Preise im Alt- 
handel, auch für dessen Ein- 
kauf seitens derWiederver- 
käufer, und das ist ein großes 
ÜbelfürMuseenundSamm- 
ler. Es ist nicht gut, alles 
zu sagen, was man nur zu 
wissen glaubt, aber man soll- 
te gewiß nie mehr sagen, 
als man tatsächlich weiß. 
Wenden wir uns den 
aus staatlichen Mitteln ge- 
machten Neuerwerbungen 
für die Glassamrnlung zu, 
die, wie oben hervorgeho- 
ben wurde, auch mehrere 
wertvolle Zuwendungen 
aus dem Technologischen 
Gewerbemuseum erhalten 
hat, so seien besonders 
genannt: mehrere syrische 
Gläser; ein schönes süd- 
deutsches Schmelzglas von 
169g mit Darstellung von 
Schlosserwerkzeugen und 
Blumen in farbigem Email 
und der Inschrift: „Hans 
Motscher Schmidt bin Ich 
genandt Lauffen in . . . 
ambt ist mein Vatterlandt" ; 
ein wahrscheinlich böhmi- 
scher großer Humpen mit 
Sitzender Herr, bezeichnet: Schneider (Modelleumanie), Porzellan, 
Wien, Anfang der achtziger Jahre des XVIII. jahrhunderts 
Sein Talent und seine Kunstfertiglteit zeigt sich vorzüglich in den Arbeiten, welche er nach seiner 
Zuriicltkunft aus Italien verfertiget hat. Unter diese gehören vier vollständige Dessert-Aufsätze von 
Gruppen, Figuren und Blumengeschirren, ein sehr schöner Genius des Friedens, das über Lebensgröße 
ausgeführte Bruststück Seiner Majestät, des regierenden Kaisers, [die sehr schön ähnlichen Büsten Seiner 
kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Karl, des Ritter Canova, des Kapellmeisters Haydn, (NB. In jenem 
Nekrologe a. a. 0. nicht enthalten]) nebst vielen einzelnen Töpfen, Blumenvasen, Körhen und Tassen 
aller Art. 
[Noch in seinen letzten Lebensstunden arbeitete er an dem wohlgelungenen Portraite Ihrer Majestät der 
gegenwärtigen Kaiserinn; die Seele des Künstlers weilte gleichsam über seinen Kunstgebilden, als der Griffel 
seinen Händen schon entsunken war. (NB. In jenem Neltmloge a. a. O. nicht enthaltenJj 
Auch die Tonltunst verlor an ihm einen ihrer ausgezeichneten Verehrer; er spielte selbst die Violine 
meisterhaft, und in seinen geschäftsfreyen Stunden war Musik seine angenehmste Beschäftigung und beynahe 
seine einzige Erholung. 
Er hinterließ drey Zöglinge in der Bildhauerkunst, welche von seinem Eifer beseelet sind, und allerdings 
erwarten lassen, daß sie der Manufaktur einst den Verlust ihres Lehrers ersetzen werden. 
A. d. v. B1. f. d. öst. K."
	        
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