Kaisers, die Rede ist, die dem russischen Generalfeldmarschall Suworow
gewidmet worden ist. Dem Mack wurden Juwelen im runden Betrage von
10.000 H. gegeben, die er verarbeitete; für die Arbeit erhielt er 14.600 fi.
Wieder ein Beweis dafür, daß er beim Umtausch und Verkauf wie bei der
Umfassung von Edelsteinen aus kaiserlichem Besitze eine hervorragende
Vertrauensstellung einnahm. Über die Ursache dieser reichen Schenkung an
den mächtigen russischen Feldmarschall enthält jener Akt keine Andeutung.
Wir müssen aber daran denken, daß es die Zeit des polnischen Teilungs-
traktates und des Versuches Cobenzls war, einen russisch-österreichischen
Geheimvertrag zustande zu bringen, in welchem Österreichs Ansprüche auf
die Erwerbung Bosniens und Serbiens eine Sicherung finden sollten."
In seinem Gesuche um Verleihung des erbländischen Ritterstandes, mit
welchem Mack sich unmittelbar nach der Krönung Kaiser Leopolds an diesen
wendet, hebt er ausdrücklich hervor, daß er nicht verdienstlos um den Staat
sei, weil „er durch seine Speculation in dem Juwellenhandel die Sache dahin
zu leiten gewußt hat, daß er einen guten Absatz sowohl nach Italien und
besonders in die Türkei und Rußland bewirkte, wodurch viel fremdes Geld
zu Bereicherung der Staatsgeldmassa von da in die k. k. Erbstaaten Hoß
und dadurch ein nicht geringer Comercezweig jenen fremden Ländern ent-
rissen ward, die, wie besonders Frankreich fast vorhin allein, in diese
Länder den Geschmuckhandel ausübten". Er beruft sich ausdrücklich darauf,
daß „die Vorsicht seine rastlosen Bemühungen im Handel und Wandel
gesegnet undihn und seine Familie mit ansehnlichen Mitteln beglückt" habe.
Schon drei Wochen später wird der Adelsbrief an ihn erlassen und darin
heißt es: „ . . . Wann Wir dann gnädiglich angesehen, wahrgenommen und
betrachtet die adelichen guten Sitten, Vernunft, Tugenden, Geschicklichkeit
und andere rühmliche Eigenschaften, mit welchen Uns unser I-Iofkarnmer-
juwelier und lieber getreuer Franz Mack begabet zu seyn besonders ange-
rühmet worden und hiernächst zu Gemüthe geführet haben, wasmaßen
derselbe durch seine Speculation in den Juwelenhandel sich um den Staat
mehrere Verdienste erworben . . . ."""'
Von Mack rührten auch die Juwelen am Gnadenbild „Maria Pötsch"
(dem „ungarischen Gnadenbilde") in der Wiener Stephanskirche her?"
das vor einigen Jahren seines reichen Schmuckes beraubt worden ist. An
keiner Stelle aber findet sich eine Erwähnung, daß Mack etwa auch
der Verfertiger des Edelsteinstraußes gewesen ist, der das kostbarste
Stück der von Kaiser Franz Stephan begründeten Mineraliensammlung
war und sich dermalen im dritten Saale des naturhistorischen I-Iofmuseums
befindet. Seiner selbst willen berühmt, hat er durch die Beziehung großen
Ruf erhalten, in welche er zu jenem von Goethe im 4. Buche von „Dichtung
und Wahrheit" geschilderten Edelsteinstrauß des I-Ianauer Juweliers
"K Vgl. Krones, Handbuch der Geschichte Österreichs, IV, 570.
W Das Dekret ist vom 24. Februar 179:.
"i" Auf dem unter Bischof von Brenner (1640 bis 1647) von Jakob Bock errichteten Hochaltare über dem
Tabemakel angebracht, mit diesem und dem Altartisch einheitlich in Silber gefaßt.