genossen den unvergeßlichen Wohlthäter, und die Armen den immer
bereitwilligen Geber. Möge das Andenken dieses ehrwürdigen Greises und
Menschenfreundes allen Biedergesinnten immer werth bleiben!"
DER GLASMALER ANTON KOTILIGASSNER.
Auch einer von den Alt-Wiener Künstlern, die erst in der neueren Zeit
wieder zu Ehren gekommen sind, ist Anton Kothgassner (geboren 176g in
Wien, gestorben am 3. Juni 1851 ebenda). Kothgassner schrieb er sich bis
in sein 40. oder 50. Lebensjahr und erst dann verfiel er, man weiß nicht
aus welchem Grunde, darauf, sich Kothgasser zu nennen. Die noch erhal-
tenen Kupferplatten seiner Wohnungs- und Geschäftskarten geben beide
Schreibungen wieder,
die ältere mit n und
die jüngere ohne n."
In jener Zeit kündigte
er sich an als Verfer-
tiger aller Arten von
„Mahlereyen aufTrink-
gläser und Fenster- iwnjlaßbvtlyal "w, _' E N
tafeln", später nannte A i 1 .
er sich einfach „Glas- "A ' _ JÄÄM-iagäijsufxajief"
Mahler". Und eigent- "a? waßnf7pfy"
lich war er von Haus , g _ ' " _ z . i: ivßk V
aus Porzellanmaler
und gehörte durch 56
Jahre," von 1784 bis
1840,13? zum Stabe der Adreßkarte Kothgassners bis etwa 1815
Wiener Porzellanfa-
brik. Er war dort Dessinmaler, nicht Blumenmaler, und als solcher hat er 1804,
wie Jakob von Falkej mitteilt, gleichzeitig mit Daftinger, Scheidl und Nigg
einen ersten Preis davongetragen. Er hatte die Malernummer 96. Unser
Museum besitzt von ihm vier Kaffee-Obertassen und -Untertassen: eine mit
bunten Medaillons zwischen Ranken (Ke. 561), Jahresstempel 1793; eine mit
mythologischer Genreszene (Ke. 563), Jahresstempel 1802; eine mit Amor und
Rosen (Ke. 2161), Jahresstempel 1804, und eine mit I-Ialbiigur eines Mädchens,
Jahresstempel 1808. Kothgassner war der Sohn eines Gastwirtes, des so-
genannten Burgwirtes, und kam mit 12 Jahren an die Akademie zu Füger.
Nach den Akten der Akademie-ß-j- ist er am 27. November 1781 eingetreten
i" Vgl. die Abbildungen auf Seite 235 und 236.
"i Folnesics, der auf Seite 125 der „Geschichte der k. k. Wiener Porzellan-Manufaktur" das Jahr 1840 als
Ende der Tätigkeit des Künstlers in der Fabrik richtig angibt, bezeichnet auf Seite 220 irrig das Jahr 1851 als
Schluß seiner Zugehürigkeit zur Manufaktur. Das Jahr 1851 ist das Todesjahr des Künstlers.
4"" Wurzbach, Biographisches Lexikon, XIII, 38, läßr Kothgassner erst 1785 in die Fabrik eintreten.
r}- „Die k. k. Wiener Porzellanfabrik. Ihre Geschichte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k. Öster-
reichischen Museum", Seite 25.
11' Prot. Nr. 2 56.