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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe III (1868 / 29)

erhalten kann. Die Fenster dieser sind aber von den in den Fscaden ersichtlich gemach- 
ten Fenstern des ersten Stockes der hohen Tracte nicht unwesentlich verschieden. Um 
nämlich eine möglichst grosse Lichtdäche zu gewinnen. welche nach Bedarf in der un- 
teren Hälfte verdeckt werden kann und dann entsprechendes hohes Seitenlicht zu spen- 
den, ist die ganze durch den äussersten Fensterrahmen begrenzte Flüche als ein Fen- 
ster zu denken, welches nnr durch ein steinernes Fensterkreuz von stylgerechter Gliede- 
rung einen passenden Verschluss ermöglicht. 
Die in dem Ecktracte liegenden Ateliers sind durch Zwischendeoken wieder in zwei 
Geschosse abzutheilen. 
Der an der Seite der Schule erforderliche Communicationsgang erhält sein Licht 
von der Decke. 
Die Aborte sind in diesem Geschosse so angeordnet, dass eine Parthie von der Seite 
des Museums. eine zweite von der Schule getrennt betreten werden kann. 
Trotz der oben angeführten möglichen strengen Trennung von Museum und Schule 
ist vermittelst der Arcadengallerie dennoch der nur möglich wünschenswertheste Zusam- 
menhang herzustelien, was ja bezüglich der Bibliothek und des Vorlesesaales auch gewiss 
erforderlich sein wird. Nachdem die im Projecte angegebene Anzahl der Bureauxlocalitäten 
wahrscheinlich für den Anfang zu gross sein dürfte, so könnte einer oder der andere die- 
ser Räume auch für kleinere Vorlesungen Verwendung finden. 
in der Mitte der mit der Hauptachse des grossen Hofes parallelen Arcaden sind im 
ersten Stecke halconartige Austritte in die beiden grossen Oherlichtsäla angeordnet, von 
welchen gewiss ein sehr interessanter Ueberhlick über die Aufstellung in diesen Sälen ga- 
wonnen werden kann. 
Der zweite Stock mit Looalitäten von IZQ Fuss lichter Höhe baut sich nur über 
den Mittelbau auf und ist nur von der Schnltreppe zugiing-ig. - 
Er enthält nach der Ringstrasse gelegen eine Schulabtheilung von 30 Kletter 2 Fuss 
8 Quadratzoll Gnxnddliche (im Plane als Vorbereitnngssohuls bezeichnet) summt Atelier 
des Professors (Atelier 8 Klafter 2 Fuss 9 Zoll). Gegen die Wlenseite gelegen und über den 
Corridor zngängig ist eine Naturalwohnnng angeordnet, bestehend aus Vorzimmer, Küche, 
3 Zimmern, Alcove und Garderobe, alle Raume von höchst anständigen Verhältnissen und 
von einer sehr bequemen Eintheilnng, welche nach Bedarf auch noch um einen Raum ver- 
mehrt wenn es gewünscht werden sollte, auch um eine Piece vermindert werden kann. 
Ausser den genannten Ubicationen enthält dieses Geschoss auch das photographische 
Atelier mit den erforderlichen Nebengemächern. Das Atelier liegt um 7 Fuss 9 Zoll höher 
als der Fussboden des zweiten Stocken, ist auf zwei Seiten von einer Treppe zu betreten 
und liegt in einer Ebene mit der unteren Glssdecke des grossen Arcadenhofes. Der Cor- 
ridor, welcher um diese Decke harumfihrt. kann überdies zu Aufnahmen für grössere Di- 
stanzen verwendet werden, sowie als besonders wichtig für gewisse Aufnahmen die Ver- 
wendung der Terrassen über den Seitentracten der beiden Längendügel hervorgehoben 
werden muss. 
Das So uterrain enthält einige Arheitslocalitiiten, Depöts und eine Naturalwohnung. 
Hierzu ist nicht der ganze Raum der Substructionen benützt, sondern nur der rück- 
wärtige Theil des Mittelhaues, in welchem auch die Souterraintreppe angelegt ist, u. z. 
unter dem Mittelarme der Hauptstiege. Dann die vier an den Tag liegenden Trmcte der 
Lingenlfliigel des Gebäudes und endlich der Conidor unter den Arcaden des gros- 
sen Ho es. 
Schliesslich fdhrt auch noch die Schultreppe hinab in's Souterrain und sind die 
Räume unter dem Vestibule und der Portierswohnung als Kellerlocalitiiten zu benützen. 
Die vier oben bezeichneten in den Trncten der Liingeniiiigel des Gebäudes liegen- 
den Riiume haben eine bevorzugte Verwendung u. z. sind jene beiden an der Ringstrasse 
gelegenen und durch Luftgräben begrenzten Localitäten als Depöts bezeichnet, während 
die nach der Wienseite zu liegenden und durch 4 Kinder breite Lichthöfe ganz an den 
Tag gelegten Räume als Gypsgiesserei und als Bildhsueratelier bezeichnet sind. 
Dieselben haben dieser Bestimmung gemäss auch eine grössere Höhe. nämlich 16 Fuss 
Lichtmess und erhalten eine so vorzügliche Beleuchtung, wie sie für den gedachten Zweck 
nur gewünscht werden kann. Das Bildhaueratelicr, welches übrigens auch irgend eine 
andere Verwendung ünden kann, soll indess dem allfälligen Bedürfnisse nach einem Atelier 
zur Herstellung grosser und schwerer Kunstwerke vorsorgen, von Ohjecten nämlich, welche 
in den oberen Geschossen wohl nicht gut ausgeführt werden können. 
Es ist demnach auch Vorsorge getroffen, dass solche Gegenstände durch grosse mit 
eisernen Thiiren geschlossene Oetfnungen in die Lichthöfe geschaift und von dort auf 
Rampen weiter trsnsportirt werden können. Die Rampen sind durch eiserne Gitter abzu- 
schliessen und sind die oben erwähnten Thüren überhaupt nicht als Eingänge zu betrach- 
ten, soudcru nur zur zeitweiscu Benutzung für den angeführten Zweck, wiihrcxid stimmt-
	        
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