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nahme der Gestal-
tungsgrundsätze, wel-
che in allen Perioden
und bei allen Ur-
sprungsgebieten auf-
treten, die mit ein-
fachsten Herstellungs-
methoden und ge-
ringstem Aufwand ar-
beiten wollten und
mußten.
Das mittelalter-
liche, aus Pfosten und
Brett mit zimmer-
mannsmäßigen Ver-
bänden hergestellte
Schrank- und Truhen-
möbel ist für eine solche
Art der Zusammen-
fügung und des Auf-
baues besonders cha-
rakteristisch. Anderseits
gibt das Bauernmöbel,
das von dieser Bauart
ausging und zur leich-
. Ausstellung einfachen Hausrates. I. großer Preis: Genossenschaftliches
191'911 Gestaltung. m5" MöbelhausvonWienerTischlermeistern,VII.,Mariahilferstraße 76.Kredenz
besondere durch Heran-
ziehung gedrehter Stäbe gelangte, für Sitzmöbel wertvolle Behelfe. Formal
ist natürlich weder die eine noch die andere Typenreihe früherer Generationen
direkt verwendbar.
Die mißverständliche Auffassung einiger Einsendungen entspricht jener
nur zu sehr verbreiteten gedankenarmen, aber formenreichen Methode, die zu
äußerlicher Nachahmung wesensfrernder Bildungen anstatt zur Verarbeitung
gesunder konstruktiver Prinzipien führte.
Der billige Prunk, den die Laubsäge, die Drehbank oder die Politur
verschaffen, blieb außerhalb der Zulässigkeit.
Hingegen war das Betonen natürlicher Wirkungsmittel, wie sie aus
der Dimensionierung des Materials, aus Breite- und Stärkenverhältnissen
erwachsen, aus der Oberiiächenwirkung kräftiger Maserung, aus dem
Rhythmus der Teilung und Verbindung abzuleiten sind, die Grundlage der
Schmuckwirkung. Richtige Proportionierung im ganzen und im Verhältnis
der Teile zueinander und eine kräftige, sachlich gediegene Bauart verbürgen
bei guter Flächenbehandlung eine wohltuende Wirkung. Naturgemäß sind die
landläufigen Nadelhölzer, das Kiefern-, Fichten- und Tannenholz in erster