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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 4)

Z2]. 
mit Kartuschen- und Rankenwerk, während der sogenannte Besselsche Ornat 
die wuchtigen Formen österreichischer Spätbarock zeigt. Auch prachtvolle 
Spitzen sind hier an Alben des XVIII. Jahrhunderts erhalten. 
Wie man sieht, ist also eine große Anzahl interessanter kunstgewerb- 
licher Erzeugnisse vorhanden, die sowohl die Entwicklung der Gegend selbst 
als die Zusammenhänge mit außen vor Augen führen können. Es ist jedenfalls 
sehr verdienstlich, daß auch diese Arbeiten, die vielleicht zunächst geringer 
erscheinen, eingehendere Berücksichtigung gefunden haben. Es wäre wohl 
ungerecht zu sagen, daß dies bei den Topographien des Deutschen Reiches 
etwa nicht der Fall ist; aber doch konnte hier in mancher Beziehung 
vielleicht mehr geboten werden als sonst im Durchschnitt. Dennoch dürfen 
wir vielleicht den Wunsch äußern, daß gerade die kunstgewerblichen Auf- 
nahmen und Beschreibungen in den weiteren Teilen noch eine Bereicherung 
und innere Ausgestaltung erfahren. Es wäre zum Beispiel gewiß sehr gut, 
wenn auch eine kunstgewerbliche Übersicht vorausgeschickt würde, ja sogar 
ein Überblick über die Volkskunst wäre nicht uninteressant; die eigentliche 
Volkskunst ist nur ganz nebenbei gestreift. Aber vielleicht sind wir noch 
nicht so weit, auf diesen Gebieten Übersichten zu geben. 
Jedenfalls sollte man den Versuch, bei den Aufnahmen kunstgewerblicher 
und ähnlicher Objekte ebenso streng vorzugehen wie bei derAufnahme großer 
Kunstwerke, noch möglichst ausgestalten. Zum Beispiel sollte bei Gold- 
schmiedewerken immer das Vorhandensein, oder auch das Fehlen von Marken 
angemerkt werden und es sollten die 
vorhandenen unbekarmten Marken 
durchgängig abgebildet sein; bei 
Stickereien etwa sollte immer die 
Technik genannt und wenn nötig 
beschrieben sein. „I-Iandgestickter 
Gobelin" sollte vielleicht besser 
nicht gesagt werden, um so weniger 
dort, wo es sich anscheinend um 
eine typische Art österreichischer 
Barockstickereien handelt (Fig. 376). 
Manche Abbildungen (gerade kunst- 
gewerblicher Gegenstände) sind 
auch wohl ungenügend und leiten so 
geradezu auf falsche Fährte; man 
würde den Kasten in der Prälatur 
zu Göttweig (Figur 368) nach der 
Abbildung gewiß nicht für richtig 
datiert halten, ebensowenig den im 
Schlosse zu Idolsberg (Fig. Ioo). Die 
Spitze an der Alba zu Göttweig (Fig. 
 
_ _ . Min-a im Stift Göttweig 
3 54) ist nach derAbbildung jedenfalls (Aus der "Österreichischen Kunsttopographie", Band 1)
	        
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