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geschickt worden. Den Ausführenden war es freigestellt, die Entwürfe nach freiem
Ermessen abzuändern und auch nach eigenen Ideen zu arbeiten. Der vom k. k. Ministerium
für öffentliche Arbeiten eingesetzte Begutachtungsausschuß hat nach Ausscheidung des
Ungeeigneten 1 xB Möbel zur Auszeichnung durch Preise vorgeschlagen; es wurden 15 erste
große Preise (je 200 K), 4 erste kleine Preise (je xoo K), 47 zweite große Preise (je 80 K) und
45 zweite kleine Preise (je 50 K) verliehen. Es wird nun Sache der Landeshilfsausschüsse
und der autonomen und privaten Körperschaften sein, sich bei ihren Maßnahmen
der gebotenen Anregungen zu bedienen und ihre Bestellungen zu machen. Das Land
Niederösterreich hat für seine zugunsten Galiziens geschaffene Aktion bereits xoo Exem-
plare von Wiener Tischlem ausgeführter Möbelgruppen ankaufen lassen. Die Ausstellung
wird bis auf weiteres täglich (mit Ausnahme Montags) von 9 bis x Uhr bei freiem Eintritte
geöffnet sein.
EUQRDNUNG DER KERAMISCHEN UND DER GLASSAMM-
LUN G. Um die zahlreichen Neuerwerbungen der letzten Jahre, besonders auf dem
Gebiete des Wiener Porzellans und des Glases, sowie einige sehr bedeutende Schenkungen
gesichert und sonst geeignet unterbringen zu können, wurden die keramische und die Glas-
sammlung durch Vizedirektor Regierungsrat Dr. Dreger einer Neuordnung unterzogen;
dabei wurde aber natürlich von allem äußeren Aufwande abgesehen.
Der erste Stock desNeubaues, in dem diese Abteilungen untergebracht sind, ist bekannt-
lich so eingeteilt, daß hinter dem Vorderbau, der verschiedenen Zwecken dient (Stiegen-
haus, Vorlesesaal, Verwaltung und so weiter),'in der Mitte ein großer rechteckiger Lichthof
liegt, der vor allem zur Erleuchtung der unteren mittleren Ausstellungshalle bestimmt ist.
Um diesen Raum laufen an allen vier Seiten breite Gänge und außerhalb an drei Seiten,
nur durch wenige Pfeiler davon getrennt, drei große saalaxtige Räume, die übrigens auch
untereinander nur wenig geschieden sind; diese äußeren Räume haben Seitenlicht, die
schmäleren inneren Ober- und hohes Seitenlicht. In der linken rückwärtigen Ecke ist der
Neubau durch einen längeren Gang mit dem alten Hause verbunden.
Im allgemeinen wurde nun die frühere Einteilung belassen, wonach die Arbeiten aus
Ton den großen Raum rechts, die aus Porzellan den an der Rückseite, die aus Glas den zur
Linken einnehmen. Auch wurde die orientalische Abteilung im vorderen und die Gruppe
der Hafnerarbeit im rechten Gange belassen. Die räumlich bisher sehr beschränkte Abteilung
antiker Keramik, eine der glänzendsten Sammlungen des Museums, wurde in den linken
Gang verlegt, wo sie sich nun in viel besserer Beleuchtung befindet und weit freier entfalten
kann. Auf der einen Seite grenzt sie hier an das antike Glas und die frühe orientalische
Keramik, an der andern an die klassizistische Gruppe des Porzellans, die selbst eine ganze
Reihe antiker Vasen in Nachbildungen oder Nachempiindungen enthält.
Durch die Ausscheidung der antiken Keramik konnte für die bisher auf der rechten
Seite untergebrachten Arbeiten wertvoller Raum gewonnen werden. Man konnte so auch
mit den frühen italienischen Majoliken unmittelbar an die spanisch-maurischen Arbeiten
der orientalischen Abteilung im vordem Gangteile heranrücken und im ganzen mehr Luft
machen. Auch wurden hier wie sonst die allzugroßen Schränke, in denen die einzelnen
Gegenstände verschwanden oder sich gegenseitig erdrückten, durch vorhandene kleinere
ersetzt, während die nun ausgemusterten in den wissenschaftlich zu ordnenden Speichern
nützliche Verwendung finden sollen. Auch bemühte man sich, die einzelnen Stücke, beson-
ders die von hervorragendem Werte, etwas lockerer aufzustellen. Die nicht immer günstigen
Stoffbezüge der Schränke mußten einstweilen beibehalten werden. Bei der Aufstellung und
Einrichtung der Schränke wurde mehr auf richtige Beleuchtung und gute Wirkung der
Stücke als auf ganz strenge wissenschaftliche Anordnung gesehen; doch wurde die Haupt-
ordnung möglichst gewahrt. '
Es folgen einander somit nun frühe italienische Keramiken, worunter einige sehr
bedeutende Arbeiten aus Florenz, Siena, Deruta, Venedig und so weiter auffallen, dann