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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 8 und 9)

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Die Strigel- 
Forschung hat 
anfangs des Mei- 
sters Wiener Auf- 
enthalt vom Ok- 
tober 1520 bis ins 
Jahr 1525 aus- 
dehnen wollen 
und Strigel auf 
Grund zweier ihm 
irrtümlich zuge- 
schriebener Por- 
träts Erzherzog 
Ferdinands sogar 
, ,österreichi- 
als 
schen Holbein am 
Hofe zu Wien" 
bezeichnetfk Diese 
in manche Hand- 
bücher und Le- 
xika": übergange- 
ne Anschauung ist 
aber nicht haltbar, 
denn durch die 
Memminger Rats- 
protokolle ist fest- 
gestellt, daß Stri- 
gel nur vom 19. 
März 1520 bis zum 
28. Februar 1521, 
also nicht einmal 
Abb. n. Grabstein des Dr. Johann Cuspinian (i- x5zg) im Wiener Stephansdom 
" W. Bode im Jahrbuch der königlich preussischen Kunstsammlungen, Band lI, pag. 57: „Da. . die 
beiden Bildnisse Ferdinands I. von 1524 und 1525 datieren. so dllrfen wir wohl die Zeit seines Aufenthaltes in 
Wien mindestens bis ins jahr r525 ausdehnen"; pag. 58: „Die österreichischen Forscher werden uns hoffentlich 
über den Aufenthalt dieses Jisterreichischen l-lnlbein am Hofe zu Wien' gelegentlich urkundliche Belege bei- 
bringen." Heute wissen wir, daß die beiden Ferdinand-Porträts inFlorenz (Uflizien) und Rovigo (städtische Galerie) 
nicht von Strigel, sondern wahrscheinlich von Hans Maler von Ulm, Maler zu Schwaz, stammen und daher als 
Beweis für einen längeren Aufenthalt Strigels in Wien nicht in Betracht kommen. Vgl. Gustav Glück, Hans 
Maler von Ulm, Maler zu Schwaz, im jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser- 
hauses, Band XXV (1904), pag. 245 if. 
9' Vgl. zum Beispiel Geschichte der Malerei von Richard Muther, Band Il (Leipzig xgog), pag. 206; 
„Bernhard Strigel aus Mernmingen, der dann in Wien als Hofmaler Kaiser Maximilians lebte . . . 9'; Handbuch 
der Kunstgeschichte von Anton Springer, Band lV (7. Auflage, Leipzig 1905), pag. x22: „Bernhard Strigel aus 
Memmingen . ., welcher bei Kaiser Maximilian in hohem Ansehen stand und später nach Wien übersiedelte." 
Hans Wolfgang Singer, Allgemeines Kilnstlerlexikon, Band IV (Frankfurt 1898), sagt auf pag. 35 7, daß Strigel 
„1520, x52: und x5z5 in Wien urkundlich erwähnt" sei. Siehe auch Passes Katalog der Gemäldegalerie des 
Kaiser-Friedrich-Museurns, II. Abteilung, pag. 4a, wo Strigel als in Wien „um 1520, 1522 und 1525" anwesend 
angeführt wird.
	        
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