Weitere Stücke in englischem und österreichi-
schem Privatbesitz bei Robert Napier (farbig ab-
gebildet in Waring and Bedford, Art Treasures
of the United Kingdom, Vitreous Art, pl. 5) und,
1650 datiert. vor Jahren bei Franz Graf Desfours-
Walderode. Die Ähnlichkeit dieser Emailmale-
reien ist sehr groß. Bei allen setzt sich das
Gefieder am Körper des Vogels aus einzelnen
kurzen Strichelchen zusammen. Erst zuletzt
(1669) wird es in ein feines Schuppennetzwerk
verwandelt. Die Nimbusringe sind in der Regel
von gelben Pünktchen ausgefüllt. Der blaue, mit
Perlrosetten geschmückte Reichsapfel ist rhom-
bisch karriert: in den Winkeln der kleinen Rauten
ein kreuzender kurzer Strich. Dieses Motiv leitet
sich vielleicht von dem Kaiserhintergrund der
Humpen mit den stehenden Kurfürsten her.
Der Schwanz ist zum Teil schrafliert, ebenso
der Rand des Körpers und der Flügelansatz,
das Kreuz reich gedrechselt. Die dicken gelben
Beine sind wie Raupen zu einer Reihe von
Wiilsten abgeschnürt. In den Zwickeln weiße
Spiralen, manchmal zopfartig verflochten.
Abb. 3. Reicbsadlerglas, datiert 1652.
Würzburg (Luitpold-Museum)
Dem engen stilistischen Zusammenhang der Gruppe entspricht nun
auch die Gleichartigkeit der Orthographie. An der Rückseite heißt es zum
Beispiel nicht „graven", sondern „grajfen" (graffenn), nicht „Birg", sondern
„Bürgen" (Bürgerin) und das erste Wappen rechts oben ist durchweg
„Behm" überschrieben. Im Titel sind die Worte „mit sampt" umgestellt:
W. Weimar, Hamburg, im Be- 1664. Frankfurt.
sitze desselben). 1665. Leipzig.
1657. Sammlung Tbewalt Nr. 398 1669. Wien, Hofmuseurn.
(kleine Abbildung im Katalog, 1671. Hamburg, zwei Gläser
T. 6); Sammlung Jacob Anker-
smit (Amsterdam 1905) Nr. 184
(Abbildung im Katalog).
1659. Sammlung Disch Nr. 381;
Sammlung Culemann Nr. 142;
Hannover, Provinzial-Museum.
1662. Sammlung Thewalt Nr. 401
(kleine Abbildung im Katalog);
Kölner Auktion vom 13. bis
17. Dezember 1898 (Sammlungen
Ruhl, Schweißgulh, von Pode-
wils) Nr. 135 (Abbildung im
Katalog); Sammlung E. Habich
(Cassel 1901), Nr. 972 (kleine
Abbildung im Katalog); identisch
mit dem vorigen.
1663. Sammlung Thewalt Nr. 402
(kleine Abbildung im Katalog).
(Abb. 3a-b und qa-b in der
Kriegsgabe 1915-16 des Ger-
manischen Museums).
1672.SammlungSpi1zer(farbigeAb-
bildung imTafelwerk der Samm-
lung Spitzer); Nürnberg, Gewer-
be-Museum; Hamburg (2 Stück).
1673. London, South Kensington.
1674. Kölner Auktion vom Jahre
1898 (siehe 1662) Nr. 134 (Ab-
bildung im Katalog).
1676. Sammlung Discb, Nr. 382;
Sammlung C. und P. N. Vincenl
(1891) Nr. 861.
1678. Sammlung Minutoli (Leipzig
1858) Nr. 895.
167g. Wien, k. k. Österreichisches
Museum; SammlungPaulNr. 458
(Abbildung im Katalog, aus
Sammlung Minutoli); ehemals
Besitz des Regierungsrates von
Brandenstein, Merseburg (be-
schrieben von Lepsius, III, Seite
205 f.).
1681. Sammlung Felix (1880)
Nr. 1465 (vormals Sammlung
Milani).
1684. Berlin (Abbildung Schmidt,
Seite 16a).
1685. Frankfurt, Kunstgewerbe-
museum. vormals Sammlung
Metzler(KatalogvonFrauberger,
1B97,Tafel 21); Sammlung Gum-
precht (Berlin).
1702. Weimar.
1723. Gotha.
1740. Rudolstadt.
1743. Sammlung Franz Joseph
Wirz, Nr. 377 (Abbildung im
Katalog, Köln 1897).