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einem Humpen der ehemaligen Sammlung Disch (1628) zu beobachten, ferner
in Frankfurt (1664) und in Wien (1678). Die Gläser von 1664 und 1638 dürften
aus einer Werkstatt stammen. Abgesehen von dem Apfel (blaue Färbung,
Rankenverzierung) und der Krone (blaues Futter, nur ein Mittelsteg) beachte
man besonders die Augen mit den nach vorn ausstrahlenden weißen Striche}-
chen. Bei einigen Humpen der Gattung (Sammlung Spitzer 1672,"' Wien 1678)
Abb. 13 und 14. Reichsadlergläser, datiert 15(77), Wien (Hofmuseum)
sind die Beine oben knorpelig verdickt. Und zwar zeigt das Spitzer-Glas
sternförmige Warzen. In Wien ist die Bildung weniger betont, desgleichen
in Frankfurt (1685). Die Maler der beiden letztgenannten Gläser schreiben
„Brawan(dt)". Diese Version, die auch an einem der Hamburger Gläser
(1671) vorkommt wie an einem älteren Humpen in Wien (1617, BEHMEN),
geht phonetisch zusammen mit der Entstellung von „Semperfreien" in
„Semverfrein", die wir 1638 in Dresden haben und schon früher (1611) in
' Eine zweifelhafte Wiederholung dieses Glases besitzt die Bayrische Landesgewerheanstalt. Das Maser-
Mandelrnusler des Apfelbandes schon bei dem Hannoveraner Hurnpen von 1643 (Behrnen), der auch die stem-
fdrrnigen Warzen hat, aber im übrigen auf einer anderen Linie steht (Bierg, Grafen).