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der Katalog dessenungeachtet sagte:
„auf den Flügeln in der üblichen
typischen Anordnung je 28 Wappen".
Der erste senkrechte Wappenstreifen
beginnt hier wie in Darmstadt nicht
31? M -. mit Potestat zu Rom, Braunschweig,
i Üiguunil
Bayern, sondern mit Cöln, Regens-
burg, Costnitz, der zweite statt Maintz,
Mähren mit Augsburg, Metz (wobei
w. _ C" 1 .4 . l wir von der besonderen Schreibweise
fy ' qmm ilxgum 01' _ absehen). Beiden Gläsern gemeinsam
i r, "Ömum. ' ist auch die Blaufärbung des Apfels
' M, ' und des Futters der Krone, die nur
einen Mittelsteg zeigt. Die sich kreuzen-
den schrägen Bogenlinien am Kreuz-
sockel des Humpens von 1614 ent-
sprechen dem gleichen Ornament am
vertikalenApfelband des älterenGlases.
Auch sieht man hier wie dort zu Sei-
ten der Hälse je eine weiße Rosette:
in Darmstadt viermal abwechselnd ein
nach innen offenes Häkchen und ein
Strich, bei Bourgeois zwischen den vier
Strichstrahlen vier abgekürzte Lilien.
Abb. 23. Reichsadlerglas, Nürnberg (Bayrische Randborten sind Verschieden: 1613
Landesgewerbeansiak) eine aus Schmelzperlchen gebildete
komplizierte Ranke, gerahmt von je zwei Punktreihen, 1614 Perlringe
zwischen fünf kreuzweise gesetzten Punkten. Ein drittes Glas, das dem
Schema des Kölner Stiches zu folgen scheint, steht im Knochenhauerhaus
in Hildesheim. Hier ist die Terminologie anders als in den alten Holzschnitten
und auch mit Bussemakers Blatt nicht übereinstimmend; die Etiketten
lauten, von oben nach unten gelesen, am (heraldisch) linken Fittich des
Adlers: 4 Erzgrafen, 4 Grafen, 4 Ritter, 4 Dorffer, 4 Burger, 4 Vicari, und
an der Gegenseite: 4 hertzoge, 4 M. Grafen, 4 B. Grafen, 4 Freiherrn,
4 Heuptstehte, 4 Bawren. Wie bei dem Darmstädter Glas - die Bourgeois-
Katalog-Abbildung ist in dieser Beziehung nicht ausreichend - sind oben
noch Zettel angebracht für die Wappen der geistlichen und weltlichen
Kurfürsten. Im einzelnen weichen aber diese Inschriften von dem in der Zahl
der Quaternionen ja viel reicheren Kupferstich vom ]ahre 1587 wesentlich
ab: Wir erinnern uns der eingangs festgestellten Tatsache, daß in der Reihe
der erhaltenen Vorbilder, die in den Glasmalerwerkstätten benützt wurden,
manche Glieder fehlen.