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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 10)

Abb. 3. Tullio Lombardi, Wunder an dem Geizbalse (Padua, Same) 
in der Assimilierung und Wiedergabe der Antike und nähert sich selb- 
ständig der Antike, so daß man bei ihm von einem primären, ver- 
mittelten und einem direkten antiken Einfluß sprechen kann. Dieser ist die 
Konsequenz des ersteren, die Folge des eng mit Donatello verbundenen 
toskanischen Einflusses in Oberitalien, ein Weiterbauen auf gegebenen 
Prämissen, dessen Endprodukte von der Künstlerindividualität abhängig sind. 
Die thronende Madonna, welche Donatello am Ende der Vierzigerjahre 
des Quattrocento in Bronze für den Hauptaltar des Santo zu Padua schuf, 
ist eine Vorläuferin unserer weiblichen Holzfigur. Der antikisch verarbeitete 
Kopf mit den am Scheitel geteilten Haaren und den in symmetrischen 
Bündeln auf die Schultern fallenden Locken kündigt einen Typus an, den 
wir über Andrea Briosco und Tullio Lombardi bis hinauf in die erste 
Cinquecentohälfte verfolgen können: ein Urbild für den Kopf unserer 
„Prudentia" und der ihr verwandten Gestalten, dessen Weiterbildung wir 
auch 1antikisch-donatellesker) bei Riccios Figuren wiederfinden. Die Sphingen 
des großen Osterleuchters (1507 bis 1516) im Santo zu Padua und besser noch 
die in Himatien gehüllten Frauengestalten an dessen Fuße zeugen sowohl 
für Donatellos Einfluß, wie auch für eine neue und direkte Annäherung
	        
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