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Full text: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 10)

Jahrhunderts. Grablegung (Wien, Estensische Kunstsammlung) 
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erbrachten Beweis einer Anlehnung an die Antike (und sei es auch an eine. 
ganz bestimmte Phase der Antike) noch nicht erschöpft. Etwas Neues steckt 
in diesen Figuren, was die Antike nicht in dem Maße gekannt hat und was 
als spezifisch venezianisch aufgefaßt werden muß. Waren Tullios Vor- 
bedingungen zum Erfassen der Antike in jener Phase der oberitalienischen 
Kunst, die unter dem tiefgreifenden Einf-luß Donatellos stand, gegeben, so 
waren es gleichzeitig andere Elemente der Kunst dieses Florentiners, die 
ihm ein Hinausarbeiten nach einer anderen Richtung ermöglichten. Wie 
der durch Mantegna und die Bellini inaugurierte Stil seine Grundlagen in 
den paduanischen Schöpfungen Donatellos hat und erst allmählich sich in 
den Werken des alten Giambellin, des Giorgione und des jungen Tizian 
zu jener Ausdrucksform emporarbeitet, die der venezianischen Renaissance- 
malerei ihr markantes Gepräge verleiht, so bildet sich, von der gleichen 
Prämisse ausgehend, auch in der Skulptur eine Stilsprache ganz bestimmten 
Charakters, die im Laufe der Entwicklung sich augenfällig der Malerei 
nähert und dadurch den Beweis für den gemeinschaftlichen Ausgangspunkt 
und für die gemeinschaftlichen Entwicklungsfaktoren liefert. Es ist kein 
Zufall, daß die Frauentypen des späten Giovanni Bellini, des Cima da 
Conegliano, des Giorgione und des frühen Tizian so sehr an Werke Tullio 
Lombardis erinnern. Die Entwicklung der Skulptur ist parallel mit jener 
der Malerei aus gemeinsamem Nährboden hervorgegangen. Diese Paral-
	        
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