jahre „in der besten Fabrik Basels", der von
Markus Weiß und Sohn; er hat dann, wie
bereits gemeldet, im Kanton Bern eine Fabrik
mit zweihundert Mühlenstühlen „aufgerichtet
und fortgeführ ". Um die zuletzt erwähnte
Zeit war er aber als Bandfabrikant in Lörrach
bei Basel, im Gebiete der Markgrafen von
Baden, tätig.
Hier kam er mit dem Regierungs-
präsidenten von Freiburg, Freiherrn von
Summerauf in Berührung und wurde durch
dessen Vermittlung von der Commercien-
Direction in Wien aufgefordert, Vorschläge
in dem oben gedachten Sinne zu machen und,
um langwierige Schreibereien zu ersparen,
selbst nach Wien zu kommen. Es wurde
ihm zu dieser Reise auch ein besonderer
Abb. 52. „Flammirtes Band", farbige Blumen
Betrag zugewiesen.
In dem erwähnten Promemoria, das
auf Violett, die andern Felder lichtgrün. Aus
der Mestrozischen Sammlung. (Österreichi-
sches Museum)
bereits aus Wien, den 14. Oktober 1762,
datiert ist, sagt Känel gleich zu Beginn, daß er von Ihrer k. k. Majestät
Abb. 53. „Flarnmirtes Band", verschieden-
farbige Flächen mit schwarzen Trennun-
gen. Aus der Mestroziscben Sammlung.
(Österreichisches Museum)
berufen worden sei, seine Gedanken zu
äußern, in welcher Art „die vor einiger Zeit
allhier angefangene Fabrik von Fehlern zu
befreien und zu verbessern wäreW"
Unter der Voraussetzung, daß die öster-
reichischen Erzeugnisse nicht teurer sein dürf-
ten als die eingeführten „inclusive Zuzug,
x Auch Summeraw, Somerau geschrieben.
l" Das Promemoria liegt dem erwähnten Akt vom 20. Oktober
r76z bei. Der Originalentwurf befindet sich im Besitz des Fräuleins
Marie Pimmer in Wien, der wir für die gütig: Erlaubnis zur
Beniitzung ihres wichtigen Urkundenbesitzes hiemit bestens
danken. Hier befindet sich unter anderem auch ein Gesuch der
damals schon verwitweten und wiederverheirateten Frau Känels
an den Commercien-Hofrat vom November r77z, worin „um
allergnädigste Fortsetzung derer ihr in dem Allerhöchsten Decret
Freiburg im Preißgau den 14 Decembris x76: versicherten Gnaden
und woblthaten . . . . ." gebeten wird.
In dem erwähnten Aktenfaszikel des k. und k. Gemeinsamen
Finanzministeriums sind in dieser Angelegenheit noch erhalten:
ein „Memoria1e" Känels an die Kaiserin aus Lörrach vorn 6. März
1762 (wozu der nicht mehr ganz vollständige Entwurf bei Fräulein
Pirnmer), ein Schreiben des Commercien-Rats an Freiherrn von
Summerau vom n. juni 1762, ein Schreiben Känels an diesen aus
Lörrach vorn 28. Juli 1761, dann die Antwort des Freiherrn von
Summerau an den Commercien-Rat vom 4. August r762, ferner die
Bewilligung des Reisegeldes vom 3x. August 1762, die Auszahlungs-
anweisung vom r. Oktober x75: und anderes.
Zuletzt wird der Name „Marcus von Känel" geschrieben,
vorher Kämel, Könel, Künnel, Känel, auch v. Kähnel (v. Kämmel).