MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

INDISCHE TEPPICHE. Die Geschichte der Woll- und Seidensammtteppiche in Indien ist, soweit sie sich überhaupt zurückverfolgen lässt. keine sehr alte. Obwohl die Eingeborenen Indiens zu jeder Zeit hervorragende AVebekünstler gewesen, so haben doch weder das Klima noch die religiösen Gebräuche Anlass zur Erzeugung so dichter Teppichgewebe geboten, und erst als die Masse muhammedanischer Einwanderer, welche den «Jai- namaz» oder Gebetteppich einführten, ins Land kam, wurden die Bewohner Indiens mit einem Material für den Boden¬ belag bekannt, welches eher den kühleren Regionen nördlich des Himalava angepasst war. Diese Sammtteppiche wurden auch in anderen Ländern mit ebenso heissem Klima wie Indien eingeführt, allein der Unbequemlichkeit des dicken Sammtes stand als Gegengewicht die Nothwendigkeit gegen¬ über, einen dicken Stoff zur Bedeckung des Bodens in den Lagerzelten zu finden. Die muhammedanischen Eroberer Persiens, Syriens und Egyptens haben viele Gebräuche aus ihrem früheren Zeltnomadenleben der neuen geänderten städtischen Lebensweise angepasst; einer dieser Reformen — dem Gebrauch des dicken Teppichs — ist es zuzu¬ schreiben, dass sie so wenig Werth darauf legten, ihre Fuss¬ böden zu ebnen und zu glätten, ausser an solchen Orten, die
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