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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

Von der Fabrik Jakob von Könels heißt es bei Demian, sie habe 
12 Bandstühle im Gang und beziehe die Pester Märkte; von der Friedrich 
von Könels wird gesagt, daß sie auf 10 Stühlen bloß Moirebänder erzeuge; "g 
doch wird auch von gedruckten Bändern berichtet. Auch diese Fabrik 
arbeitete für Pest und für Debreczin. Wir erinnern uns, daß schon der alte 
Markus von Känel von gedruckten Bändern für Ungarn gesprochen hat. 
Zu den Wiener k. k. privilegierten Fabriken wäre dann noch die in 
der nächsten Nähe befindliche von Johann Georg Körnig auf dem neuen 
Schottenfeld, das heute in der Stadt liegt, hinzuzuzählen; sie stellte Samt- 
bänder aller Art her. 
Dann gab es im Jahre 1803 in Wien noch 51 nicht privilegierte Band- 
fabrikanten, die zum Teil auf 20 bis 30 Stühlen arbeiteten," und 6 befugte 
Sarntbandfabrikanten. Weiter erwähnt Zimmerls „Taschen- 
buch für Kauf- und I-Iandelsleute auf das Jahr 1803" 
noch I8 „Seidenband-Fabrikanten, welche auf einfachen 
oder Posamentiererstühlen Modegarniturbänder, als Atlas, 
sogenannte Englische, und dergleichen Bänder erzeugen"; 
die wichtigsten dieser Fabrikanten waren Johann Blum 
und Johann Lenzfb" 
Der Friede des Jahres 18r3 brachte, wie gesagt, der 
gesamten österreichischen Seidenindustrie wieder bessere 
Zeiten; doch trat auch diesmal bald wieder ein Rück- 
schlag ein, weniger vielleicht durch den neuerdings aus- 
brechenden Krieg, der doch nach Waterloo führte, als 
durch die Schwierigkeiten, die sich bei der Neuordnung der 
ganzen wirtschaftlichen Verhältnisse Europas ergaben. 
Denn neuerdings überschwemmte England das Festland 
mit seinen Waren und suchte dessen eigene Kraft nieder- 
zuhalten, was wir schon in unserer Geschichte der 
Wiener Seidenweberei wiederholt zeigen mußten. Es ist 
natürlich, daß dieser Druck sich durch Verminderung der 
Kaufkraft auch in denjenigen Gewerbszweigen geltend 
machte, die anscheinend unmittelbar nicht berührt waren. 
In Österreich im besonderen war noch das Verhältnis 
mit dem alten Markus von Känel Verwandte mitgekommen oder ihm nachgefolgt 
waren, die sich dann später. als der alte Marcus tot war, in der Erinnerung der 
Menschen an seine Stelle zu setzen suchten. Wir haben ja auch schon andere 
gefunden, die gleichfalls die ersten Schweizerbandweber in Österreich gewesen sein 
wollten. 
x Es sind auch die Preise angegeben. 
"n Sebastian Göbel arbeitet auf 30 Stühlen. Anton Hünigsberger auf 18, 
"wovon aber im October x80; nur die Hälfte im Gange war", Franz Praller auf 
24 Stühlen, Johann Georg Zöhrer auf 25, Emanuel Chevalla (wohl Chwalla) auf 
26 usw. - Über Sebastian Göbel "mit dem kais. Adler priv. Schweizer Seidenband- 
fnbrik", siehe auch 3 ex Aprili, 33 ex Majo und 3x ex Junio 793. Er will auch 
„sogenannte Figurenbänder" verfertigen. 
f" Blum verlegte 30, Lenz ungefähr 60 Stühle. 
Abb. 114. Seidenband. 
brauner Grund mit licht- 
braun und dunkelblau; 
in der Mitte und an 
den Kanten weiße Kette. 
Rückwärts ganz braun. 
(Österreichisches 
seum) 
Mu-
	        
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