minder merk-
würdig ist, dass
unsere Fabricken
auf die Vermäh-
lung der Erzher-
zogin Elise von
Würtemberg mit
dem Erzherzog
Franz, welche zu
Anfange des künf-
tigen Jahres vor
sich gehen soll,
schon eine neue
Gattung Bänder
lieferten, welche
mit der Nahmens-
Chiffre der beyden
Königlichen Ho-
heiten, nämlich E.
und F. bezeichnet
sind. Eben so hat
man auch noch
andere mit den
beyden Buchsta-
ben I. und S. oder
josephus secun-
das: beyde Gat-
tungen Bänder
sind mit Rändern
ä rayes ombräes."
Wir erinnern
daran, daß die
Zeit des späteren
XVIII. und des
i:
Abb. 130. Gestreifte Bänder durch Seidenstickerei gehöht, von Anna Depolo
(Wiener Kunsxgewerbeschule, Abteilung des Professors Koloman Moser)
beginnenden XlXJahrhunderts für „ombrierte" Muster eine ganz besondere
Vorliebe hatte, womit auch die Ausbildung des „Chinierens" (Flammierens)
zusammenhängt, einer für solche Wirkungen besonders geeigneten und
nach erhaltenen Beispielen auch für Bänder sehr beliebten Technik (vgl.
Abb. 50 bis 55). „Taffetas chines" sollen zuerst im Jahre 1785 erschienen
sein? Als neue Taffete zu Somrnerkleidern werden im Jahre 1786 solche
„ä petites chinures" (klein geflammt) und „ä petites raies" (klein gestreift)
erwähnt, was uns auch ein Fingerzeig für die Bänder sein mag.
2' „Journal des Luxus und der Mode" r786. Seite 257. Über die Bemühungen Mestrozis zur Verbesserung
des „Flammirens" siehe unsern Aufsatz in „Kunst und Kunsthandwerk" rgr5, Seite 38x.