lich alter Zeit angehören. Aber viel-
leicht wird sich dies gerade bei einigen
Stücken nachweisen lassen, die man
bisherüberhauptnicht für ostasiatische
Arbeiten gehalten hat, die in diesem
Zusammenhange aber als solche er-
scheinen mögen, und für Europa sicher
schon als ein Jahrhunderte alter
Besitz gelten können.
Insbesondere gilt dies von einem
Gewebe, das bisher ganz vereinzelt
und rätselhaft dastand; ich meine die
sogenannte Dalmatika des heiligen
Lambertus in der Liebfrauenkirche zu
Maestricht, die in der „Zeitschrift für
christliche Kunst" (1899, Sp. 375 ff.)
abgebildet und von Josef Braun aus-
führlich und mit großer Sachkenntnis
besprochen worden ist. Es sei gleich
bemerkt, daß das Österreichische Mu-
seum in der glücklichen Lage ist, ein
mit dem Gewebe der Dalmatika voll-
ständig übereinstimmendes Stück zu
besitzen, nach dem auch die beigege-
bene Abbildung (Seite 649) in halber
Größe angefertigt ist. Der Stoff ist von
Bock und Willemsen erwähnt und als '
völlig abweichend von den Geweben
aller bekannten Kirchengewänder
bezeichnet worden, und Braun meint:
„Daß die Musterung ganz Seidenstoff, weißer Grund mit glattem Papiergeld und
vereinzelt dasteht, kann ich, soweit verschiedenen Farben. Etwas verkleinert
rneine Beobachtungen reichen, nur bestätigen. Es ist mir bisher weder
gelungen, ein Gegenstück zum Dessin des Gewandes, noch zum wenigsten
ein verwandtes Motiv zu finden."
Über die Musterung und Machart sagt Braun weiter: „Eine Ausstattung
durch aufgesetzte Streifen oder sonstige Besätze fehlt dem Gewande voll-
ständig. Das Zierstück, welches sich auf der Brust unter dem Kopfdurchlaß,
und zwar nur hier befindet, ist dem Stoff der Tunika weder ein- noch auf-
genäht, sondern eingewebt, ein Beweis, daß derselbe eigens für dieses
Gewand verfertigt worden ist." Nebenbei bemerkt, erscheint mir diese
Annahme nicht zwingend, da das Gewand ja mehrere Nähte aufweist, so
daß man sich den Stoff auch anders zusammengefügt vorstellen kann. Es
heißt dann weiter: „Eine besondere Beachtung verdient der Umstand, daß