Seidenstoff, in verschiedenem Blau mit etwas Rot.
Etwas verkleinert
der Weber in dem Zierstück zugleich
mit der demselben eigenen Musterung
auch das Dessin des übrigen Stoffes
(die Rauten des Grundes im vergrö-
ßerten Maße) beibehalten hat. Er hat
das dadurch ermöglicht, daß er für letz-
teres eine dichtere Bindung wählte, als
für ersteres. Die Geschicklichkeit, mit
der er das getan, und die technische
Vollendung, die sich hierin ausspricht,
verdienen unsere Bewunderung."
„Eigenartig wie die Musterung
ist die Technik des Gewebes. Dekom-
poniert man dasselbe, so ergibt sich,
daß der lockere, durchsichtige Fond
des Dessins durch eine Art von Gaze-
bindung hergestellt ist, bei der allemal
drei nebeneinanderliegende Ketten-
fäden zusammengezogen und umein-
ander geschlungen wurden. Dagegen
ist zur Erzielung des Dessins selber Taffetbindung angewandt worden,
und zwar setzt sich die Kette dabei fast überall aus zwei Fäden zusammen."
Ich glaube, daß alles, was an diesem Stücke auffällig und von den Stoffen
des Mittelmeergebietesabweichend er-
scheint, sich leicht erklären läßt, wenn
wir ostasiatischen Ursprung annehmen.
Für das eigentümliche Blattrnuster
möchte ich auf den unter den Neu-
erwerbungen des Museums befindli-
chen japanischen oder chinesischen
Stoff hinweisen, der sich auf Seite 650
unten abgebildet findet; verwandte,
wenn auch etwas strengere Formen
sind in japanischen Musterbüchern
nicht selten und kommen auch in
der neuerworbenen Sammlung des
Museums sonst noch vor.
Die Anwendung kleingemuster-
ten, hauptsächlich auf geometrischer
Grundlage ausgestalteten Grundes
scheint, wie wir bereits gesehen haben,
eine kennzeichnende Eigentümlichkeit
der ostasiatischen Stoffe zu sein; man
vergleiche etwa noch den Randstoff
Seidenstoß", hauptsächlich Ziegelrot mit Weiß. 113 der
natürlichen Größe