Seidenstoß, verschiedene Farben auf Manziegelrot. i)"; der natürlichen Größe
On n'employe aux Gazes que des soie Sina . . . . Il vient des Indes des
Gazes a fieurs or et argent, sur un fond de soie . . . .
Il vient aussi de la Chine, parmilesquelles il s'en trouve de gaufrees. . . . ."
Wir dürfen also wohl annehmen, daß eine durchbrochene Weberei von
der hohen technischen Vollendung des Maastrichter und des entsprechenden
Stückes bei uns, von Arbeiten, deren hohes Alter wohl nicht zu bezweifeln ist,
nicht in Europa oder dem näheren Oriente, die noch viel später eine solche
technische Leistung kaum zu Stande bringen, ausgeführt sein kann. Denn es ist
kein Grund vorhanden anzunehmen, daß eine derartige technische Errungen-
schaft, wenn sie einmal vorhanden war, bei dem allgemeinen Ansteigen der
webetechnischen Fertigkeiten im mittelalterlichen und späteren Europa wieder
verloren gegangen sein sollte, um so mehr als die Erzeugnisse dieser Art ja
dem Geiste der Renaissance im weiteren Sinne entsprachen und die fremde
Einfuhr auch das tatsächliche Bedürfnis beweist.
Nicht zu entscheiden wage ich, ob das eigentümliche Einweben des
oben erwähnten quadratischen Einsatzes (der in der Abbildung der Zeit-
schrift für christliche Kunst wegen der Kleinheit der Darstellung allerdings
nur in den allgemeinen Umrissen erkennbar ist) für chinesische Arbeit spricht;
doch gestehe ich, daß mir dies nicht unwahrscheinlich erscheint, da in China
Einsätze in den Gewändern als Abzeichen stets eine hervorragende Rolle
gespielt zu haben scheinen, auch zu Zeiten, da dies in Europa keineswegs
der Fall war. Jedenfalls scheint eine ähnliche Art des Einwebens eines
abweichenden Musters innerhalb eines klar abgegrenzten Raumes in unserer
Weberei und der früher damit so eng verbundenen vorderasiatischen nie
üblich gewesen zu sein; es hätte sich sonst bei uns wohl irgend ein anderes
Stück dieser Art oder irgend eine Überlieferung erhalten.