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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 4)

am; 
und in emailliertem und niellier- 
tem vergoldeten Silber gefaßt 
wurde, zwei emaillierte, gold- 
montierte Bergkristallschalen, 
eine solche aus Rauchtopas, 
eine Meerschnecke, von einem 
Triton gehalten, eine persische 
Blaufayence des angehenden 
XVI. Jahrhunderts (Kat. Nr. 8 16, 
ein Winterthurer Fayencekrügel 
von 1610 und eine geschnitzte 
Elfenbeinkanne, alle in Silber 
montiert. Einen Becher in 
Rhinozerosform, mit Tieren, 
Bäumen, Mars und Atlas hat 
Esaias zur Linden, der Nürn- 
berger Meister im zweiten Jahr- 
zehnt des XVII. Jahrhunderts, 
montiert. Und ähnlich steht es 
mit den Objekten des Grafen von 
Schaffgotsch; wieder sind es 
orientalische Fayencen, dann 
eine geschnittene Bernsteinkufe, 
ein großer Nephrithumpen, dann 
einige Kristallarbeiten und ein 
_ _ _ Ausstellung von Goldschmiedearbeizen in Breslau, 1905. 
prachtlger, Inlt Insekten gravler- Deckelkanne mit dem Olmützer Beschauzeichen 
ter Nautilus, von einem Triton (smle 3"" "51 
gehalten, eine Danziger Arbeit; die Silberspangen, welche die Muschel halten, 
tragen im Relief die Figuren eines Indianers und einer Indianerin. 
Eine charakteristische sächsische Goldschmiedearbeit, die einer der 
Hofgoldschmiede August des Starken geschaffen haben wird und die als Ge- 
schenk dieses Fürsten an einen Vorfahren des jetzigen Besitzers, des Prinzen 
Biron von Kurland kam, ist der vergoldete Jagdpokal (Kat. Nr. 856), der 
auf der Wandung in flachem Relief die Vorbereitungen zu einer Hirsch- 
jagd und diese selbst zeigt. Den Nodus bildet ein Baumstamm, auf dem 
runden, naturalistisch getriebenen Fuß weidet ein Jäger den Hirsch aus. Den 
Rand des Deckels zieren Hirschköpfe, bekrönt ist er von einem Jäger mit 
umgehängtem Jagdhorn, den abgetrennten Hirschlauf hochhaltend. Der 
Pokal ist in mehrfacher Beziehung interessant, nicht nur als vortreffliche 
Goldschmiedearbeit, wie sie in dieser Art aus dem ersten Viertel des 
XVIII. jahrhunderts nicht allzuhäutig erhalten sind, sondern auch als 
Kulturdokument der Jagdpassion jener Zeit, die sich im malerischen Dekor 
der Porzellangeschirre und den zahlreichen Figuren, Gruppen und Jagd- 
stücken der verschiedenstenManufakturen so oft und lebensvoll wiederspiegelt. 

	        
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