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Tongefäße von Alfred H. Puwell
lichen Kunstpßege, um die wir in unseren großen deutschen Städten nicht
immer so nachdrücklich kämpfen, wie die Freunde guter neuer Kunst es
in Reichenberg mit so gutem Erfolg getan haben.
Daß bei einer so großzügig angelegten Unternehmung, wie es die
Reichenberger Ausstellung ist, auch das Nordböhmische Gewerbemuseum
in hervorragender Weise beteiligt sein muß, ist selbstverständlich. Den
Fachleuten draußen im Reich ist das Reichenberger Institut, das dank der
Initiative seines Kuratoriums sich schnell entwickelt hat, wohl bekannt.
Das Museum gehört zu den gefälligsten Bauten seiner Art und die eifrige
Propaganda seiner „Mitteilungen" wußte über den Inhalt des Museums
so viel Gutes zu verbreiten, daß wir im allgemeinen über diese Schätze besser
orientiert wurden als über die vieler älterer und reicherer Sammlungen.
Ein seltener Glücksstern ist über dies Museum aufgegangen; es hat einen
Bau, in dem es seine Sammlungen mit Geschmack entwickeln kann, und es
hat unter seinen Kuratoren nicht nur opferfreudige Förderer, weitblickende
Organisatoren, sondern auch Stifter so großen Stils, daß man sie als Vor-
bilder hinstellen möchte. Vor zweijahren starb Heinrich Freiherr von Liebieg
und vermachte der Stadt Reichenberg unter
anderem eine stattliche Bildersammlung und
dem Gewerbemuseum eine imposante Menge
kunstgewerblicher Gegenstände. Ferner wurde
die weitere Entwickelung beider Sammlungen
durch Legate von 500.000 Kronen und
300.000 Kronen sichergestellt.
Es war ein glücklicher Gedanke der
Museumsverwaltung, daß sie zur Eröffnung
der Reichenberger Gewerbeausstellung und
zum Gedächtnis an den hochherzigen Stifter
die würdige Aufstellung dieses Vermächt-
nisses unternommen hat. Sie gab damit dem
Tansania von Almd R powm neuen Museumsleiter Dr. Schwedeler-Meyer,