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Nationalgalerie hat Direktor von Tschudi Fünf Schuchs erworben. Unsere moderne Galerie
scheint zu spät kommen zu sollen. (Gute Würdigung des Künstlers von A. Rößler im Ka-
talog der Ausstellung.) Neben Schuch ist noch ein anderer Österreicher seinem Inkognito
für Wien entrissen. Es ist der in München lebende H. Zeillinger, ein gebürtiger Steirer,
dessen Farbenholzschnitte und Radierungen ein persönliches Talent verraten. Vorzüglich
sein farbiges Holzschnittporträt Roseggers, der im schwarzen Rock vor einer steirischen
Landschaft steht.
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WIEN. ZUWACl-IS DER KAISERLICI-IEN SAMMLUNGEN IM jAl-IRE xg05.
Die ANTIKENSAMMLUNG verzeichnet einige wertvolle Geschenke und Legate
sowie eine Anzahl erwähnenswerter Erwerbungen. Max von Lommer in Salzburg widmete
eine Anzahl von ägyptischen und antiken Objekten, Arthur]. Evans, Direktor desAshmolean-
Museums in Oxford, eine Suite von Terrakotten aus cyprischen Ausgrabungen, die zu den
Inkunabeln der griechischen Tonbildnerei gezählt werden müssen, ferner interessante
Gefäßteile von Ausgrabungen aus der Insel Melos. Aus einem Legate des ehemaligen
I-Iauptkassiers der österreichisch-ungarischen Bank Engen Schott wurden IQ Objekte
ausgewählt, darunter eine schöne antike Schließe mit der Figur eines schlafenden Bären,
eine Lampe in Form eines sandalenbekleideten Fußes, ein Stück einer Wagendeichsel
mit Löwenmaske, interessante Tonformen einer weiblichen Maske und eine Lampe mit
dem Bilde eines Wasservogels. Dem österreichischen archäologischen Institute verdankt
die Sammlung eine Zahl von wertvollen
Bronzen, darunter die hübsche Figur eines
kauernden Knaben, die Maske eines Löwen,
eine Nadel mit der Statuette der Aphrodite.
Unter den durch Ankauf erworbenen
Stücken ist das kostbarste das enkaustische
Bildnis eines bärtigen Mannes auf Holz, von
einem Sarge aus dem Faijum, aus der ehe-
maligen Sammlung Theodor Grafstammend,
eines der besten und unversehrtesten
Stücke dieser Kollektion. Erwähnung ver-
dienen auch einige schön geformte Bestand-
teile einer bronzenen I-Iydria aus dem Al-
pheios-Bette, von denen namentlich die
Ohrhenkel mit einer altertümlichen Gorgo-
Maske an der unteren Ansatzstelle bemer-
kenswert sind; ein bronzener Panther, ein
Medaillen in den Pranken haltend, aus
Zeiselmauer in Niederösterreich (wahr-
scheinlich Bestandteil eines Prunkwagens);
ein in schöner bläulicher Färbung patinier-
ter Schöpflöffel mit einem in einen Hunde-
kopf auslaufenden Henkel; ein etruskischer
Skarabäus aus Karneol in Goldfassung; drei
mykenische Vasen, die nun diesen bis jetzt
in der kaiserlichen Sammlung unvertretenen
Stil repräsentieren; ein Becher aretinischen Aretinischer Becher aus rotem Ton mit Ornamenten
Fundortes aus der Originalwerkstätte der in Stempelpressung (Hofmuseum in Wien)