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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 4)

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Nationalgalerie hat Direktor von Tschudi Fünf Schuchs erworben. Unsere moderne Galerie 
scheint zu spät kommen zu sollen. (Gute Würdigung des Künstlers von A. Rößler im Ka- 
talog der Ausstellung.) Neben Schuch ist noch ein anderer Österreicher seinem Inkognito 
für Wien entrissen. Es ist der in München lebende H. Zeillinger, ein gebürtiger Steirer, 
dessen Farbenholzschnitte und Radierungen ein persönliches Talent verraten. Vorzüglich 
sein farbiges Holzschnittporträt Roseggers, der im schwarzen Rock vor einer steirischen 
Landschaft steht. 
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WIEN. ZUWACl-IS DER KAISERLICI-IEN SAMMLUNGEN IM jAl-IRE xg05. 
Die ANTIKENSAMMLUNG verzeichnet einige wertvolle Geschenke und Legate 
sowie eine Anzahl erwähnenswerter Erwerbungen. Max von Lommer in Salzburg widmete 
eine Anzahl von ägyptischen und antiken Objekten, Arthur]. Evans, Direktor desAshmolean- 
Museums in Oxford, eine Suite von Terrakotten aus cyprischen Ausgrabungen, die zu den 
Inkunabeln der griechischen Tonbildnerei gezählt werden müssen, ferner interessante 
Gefäßteile von Ausgrabungen aus der Insel Melos. Aus einem Legate des ehemaligen 
I-Iauptkassiers der österreichisch-ungarischen Bank Engen Schott wurden IQ Objekte 
ausgewählt, darunter eine schöne antike Schließe mit der Figur eines schlafenden Bären, 
eine Lampe in Form eines sandalenbekleideten Fußes, ein Stück einer Wagendeichsel 
mit Löwenmaske, interessante Tonformen einer weiblichen Maske und eine Lampe mit 
dem Bilde eines Wasservogels. Dem österreichischen archäologischen Institute verdankt 
die Sammlung eine Zahl von wertvollen 
Bronzen, darunter die hübsche Figur eines 
kauernden Knaben, die Maske eines Löwen, 
eine Nadel mit der Statuette der Aphrodite. 
Unter den durch Ankauf erworbenen 
Stücken ist das kostbarste das enkaustische 
Bildnis eines bärtigen Mannes auf Holz, von 
einem Sarge aus dem Faijum, aus der ehe- 
maligen Sammlung Theodor Grafstammend, 
eines der besten und unversehrtesten 
Stücke dieser Kollektion. Erwähnung ver- 
dienen auch einige schön geformte Bestand- 
teile einer bronzenen I-Iydria aus dem Al- 
pheios-Bette, von denen namentlich die 
Ohrhenkel mit einer altertümlichen Gorgo- 
Maske an der unteren Ansatzstelle bemer- 
kenswert sind; ein bronzener Panther, ein 
Medaillen in den Pranken haltend, aus 
Zeiselmauer in Niederösterreich (wahr- 
scheinlich Bestandteil eines Prunkwagens); 
ein in schöner bläulicher Färbung patinier- 
ter Schöpflöffel mit einem in einen Hunde- 
kopf auslaufenden Henkel; ein etruskischer 
Skarabäus aus Karneol in Goldfassung; drei 
mykenische Vasen, die nun diesen bis jetzt 
in der kaiserlichen Sammlung unvertretenen 
Stil repräsentieren; ein Becher aretinischen Aretinischer Becher aus rotem Ton mit Ornamenten 
Fundortes aus der Originalwerkstätte der in Stempelpressung (Hofmuseum in Wien) 

	        
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