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stellung sowie die Charakteristik und Eigenart der einzelnen Manufakturen besprochen.
Eine Fülle neuer Forschungsresultate ist in dieser Einleitung niedergelegt; Stiche als Vor-
bilder für Malereien, Figuren und Gruppen werden nachgewiesen, Zusammenhänge zur
allgemeinen Kultur der Zeit berührt, die plastische Tätigkeit der Fabriken nach Gruppen
und Modelleuren zusammengestellt. Die Berliner und Frankenthaler Manufaktur werden
besonders liebevoll und eingehend besprochen, so ist die graziöse feine Kunst Konrad Links
in ausgezeichneter Weise geschildert. Die Hypothese Pfeiffers, der Wilhelm Beyer die
brillanten Musiksoli nehmen wollte, weist Brüning mit Recht zurück. Auch die Vermutung
Brünings, der Putto auf dem Delphin aus der Sammlung der Berliner Porzellanmanufaktur
gehöre zum Tafelaufsatz anläßlich der Geburtstagsfeier des Herzogs Karl Engen im
Jahre 1764, ist vollkommen zutreffend, was ich an anderer Stelle nachweisen werde.
Es ist aber nicht bloß Lokalpatriotismus, wenn wir uns mit Brünings etwas hartem
Urteil über die Altwiener Fabrik, besonders was deren plastische Tätigkeit betrifft, nicht
ganz einverstanden erklären können. So hervorragend auch die Qualität der Wiener
Figuren des Herrn Dr. Darmstädter in Berlin sind, so repräsentieren sie dennoch noch
lange nicht „alle Typen der weder sehr umfangreichen noch mannigfaltigen Wiener
Porzellanplastik". Die Typen waren nicht einmal alle vertreten auf der Wiener Ausstellung.
Eine solche Spezialausstellung schafft erst das Verständnis und die Nachfrage für Sammler
und Händler. Und so ist denn in den letzten zwei jahren allmählich eine große Anzahl
von wirklich wertvollen und interessanten Figuren und Gruppen aufgetaucht, zumeist aus
den so überaus reichen und ebenso unbekannten österreichischen Schlössern, welche die
Wiener Plastik doch in etwas günstigerem Lichte erscheinen lassen. Die demnächst
erscheinende Monographie wird dies beweisen. Ein kleiner Irrtum sei hier auch berichtigt.
Die feine Wiener Empiretasse des Herrn Schöller (Nr. m40) mit der Darstellung des
Jupiter und der Io nach Correggio ist nicht von „I-Iess"; die Signatur lautet „Herr", der
einer der besten Figurenmaler war. Interessant ist die aus Schloß Charlottenburg stammende
I-Iayden-Büste in Biskuit, eine der wenigen bezeichneten und (x8o2) datierten Arbeiten von
Grassi. Edmund Wilhelm Braun (Trnppau).
GEMÄLDE ALTER MEISTER IM BESITZE SEINER MAJESTÄT
DES DEUTSCHEN KAISERS): Es ist ein monumentales Prachtwerk, dessen
erste Lieferungen soeben zur Ausgabe gelangten. Sie machen in ihrer vorzüglichen Aus-
stattung mit den sechs prächtigen Photogravüren einen äußerst vornehmen Eindruck. Die
reichen Bilderschätze der Königlichen Schlösser zu Berlin, Potsdam, Königsberg werden in
dem Werke in meisterhaft ausgeführten Illustrationen allgemein zugänglich gemacht. Wir
finden in den Lieferungen I und II Jacques Louis David mit dem Gemälde „Napoleon
Bonaparte, den St. Bernhard überschreitend, x8ox", Paters reizendes „BlindekuhspieW,
„Die heilige Familie mit dem Nähkorb" von Rubens, „Mademoiselle Clairon als Medea mit
Monsieur Lekain als Jason", x754, von Carle van Loo, „Kurfürstjoachim II. von Branden-
burg" von Lukas Cranach dem Jüngeren und „Venus, Merkur und Amor", i742, von
Francois Boucher.
Das Gesamtwerk ist auf 24 Lieferungen berechnet, von denen jede neben drei Photo-
gravüren acht sehr reich illustrierte Textseiten enthält. Aus dem Inhaltsverzeichnis ist er-
sichtlich, daß Werke von Cranach, Landauer, Conti, Morando, Romanino, Flinck, Rubens,
Boucher, Chardin, Lancret, van Loo, Mignard, Nattier, Pater, Pesne, Troy, Watteau wieder-
gegeben werden; darunter viele Bilder, die hier zum ersten Male publiziert sind. Neben dieser
Lieferungsausgabe erscheint eine in vornehmster Ausstattung ausgeführte Fürstenausgabe.
"Gemälde Alter Meister im Besitze Seiner Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, unter
Mitwirkung von Wilhelm Bode und Max Friedländer herausgegeben von Paul Seidel. 72 Photograviiren, 1:8
Textillustrationen. Berlin, Richard Bong Kunstverlag, I. und II. Lieferung. Preis pro Lieferung 5 Mark.