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am Steinfeld eine
ausführliche, auf
archivalischerAr-
beit fußende Ge-
schichte. Von den
kleinen Betrieben
scheiden sich ein-
zelne Gruppen
durch gewisse,
allen Stücken ge-
meinsame Merk-
male aus. Sie sind
daher auf bestimm-
te Hafner zurück-
zuführen. Als sol-
_ che treten durch
Sägemühle bei Schwarzenberg ihren künstleri"
sehen oder tech-
nischen Charakter die Arbeiten des Rosenfeldt in Wels, weiters eine bisher
nur in wenigen Exemplaren nachgewiesene Gruppe mit dem Hauptfundorte
Salzburg und Umgegend in den Vordergrund.
Die letztgenannten Arbeiten haben eines gemeinsam. Tiefblaue Wellen-
linien, in horizontaler und vertikaler Richtung über die ganze Fläche der
Schüsseln und Krüge gezogen, teilen diese in mehrere ziemlich gleich große
Felder zur Aufnahme verschiedener Darstellungen, einzelner Figuren, jagd-
barer Tiere, seltener ganzer Szenen in bunter Malerei. Das Material ist ein
sehr fein geschlemmter gelber Ton, wie ihn später die Mosersche Werk-
stätte auf der Rittenburg (heute Gärtnergasse 6) verwendete; die Bleifarben
dagegen stimmen, namentlich das Grün, mit jenen der Gmundener Fayencen
überein. Das Kostüm der dargestellten Personen verlegt diese Arbeiten in
das ausgehende XVII. jahrhundert.
Dem Museum Carolino Augusteum in Salzburg gehört die einzige dem
Schreiber bekannte Schüssel. Im Mittelfeld sitzen zwei Männer beim Trunk,
rechts und links davon sind Musikanten, darüber ein äsender Hirsch, darunter
ein Hase dargestellt. Als Beispiel eines Kruges bilden wir das im Besitz des
Herrn Direktors W. Kestranek in Wien befindliche Exemplar ab. Im untersten
Felde der Wandung lagert ein Bauer am Rasen, darüber folgt eine Hasen-
jagd und zu oberst ein schreitender Bär.
Bei keinen anderen Majoliken unserer Alpenländer findet sich eine
Wiederholung dieser Idee der Felderteilung. Vermutlich wollte der Meister
oder der Malergeselle die seiner Hand geläuligen Figuren verwerten, ohne
selbe in einen direkten Zusammenhang bringen zu müssen, wenn auch
gewisse Beziehungen einzelner Darstellungen auf Schüssel und Krug unver-
kennbar sind.