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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 2)

In Linz be- 
findet sich in der 
Sammlung des 
Herrn Karl von 
Görner ein Krug, 
der uns über die 
Herkunft der gan- 
zen Gruppe auf- 
klärt. Die Dar- 
stellungen führen 
uns in die Werk- _ 
stätte der Haf- lgylw. „„.,.... 
nerswitwe Marta 
Obermillner. Sie 
reicht dem an 
der Töpferschei- 
be arbeitenden 
Altgesellen Ma- Haus in am" 
thias Scherzhau- 
ser einen Trunk. Der zweite Geselle mit dem Vornamen Michael ist damit 
beschäftigt, die Bleiglasuren herzustellen. Ein lustiger Vers erläutert dies: 
 
„Ein bleyreiber gesöll ich bin 
auff die hoche scheiben stehet mir mein sinn 
kain geschier ich nit machen kan 
desswegen nimb ich mich umb dass glass reiben an." 
Der Lehrjunge muß die Tonklötze zurichten und wird mit den Worten 
angeeifert: „Bueb schneidt du drauff, es geht erdt auff". Obwohl die letzten 
Worte auf einen intensiven Betrieb hindeuten sollen, ist uns von der genann- 
ten Gefäßgruppe so wenig erhalten und von anderen Arbeiten, die dieser 
Werkstätte zugeschrieben werden könnten, bisher keine bekannt. 
Den Hafner Thomas Obermillner haben wir bereits in „Bunte Hafner- 
keramik der Renaissance", Seite 51, nachgewiesen. Er wurde 1615 geboren, 
erwarb am I4.Jänner 1641 das Bürgerrecht in Salzburg (Bürgerbücher vom 
Jahre 1641, IV, z) und übte das Handwerk zuerst im Reitterhause (alte Nr. 400, 
jetzt Steingasse 65) aus. Im Jahre 1647 war er mit Barbara Rainer vermählt. 
Sie war damals 50 Jahre alt, ihr Gatte erst 32. Bei Hafner Obermillner 
wohnten noch der 24jährige Hafnerknecht Georg Sigl und der zöjährige 
Hafnerknecht Paul Edlinger, weiters ein Lehrbub namens Georg Lampp 
und des Meisters Schwester Kunigunde Obermillner. 
Herrn Kustos Haupolter in Salzburg und Herrn Dr. Martin des dortigen 
Regierungsarchivs verdanke ich Mitteilungen über die weiteren Lebens- 
jahre Obermillners. Diesen zufolge erscheint Thomas Obermillner im Jahre
	        
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