In Linz be-
findet sich in der
Sammlung des
Herrn Karl von
Görner ein Krug,
der uns über die
Herkunft der gan-
zen Gruppe auf-
klärt. Die Dar-
stellungen führen
uns in die Werk- _
stätte der Haf- lgylw. „„.,....
nerswitwe Marta
Obermillner. Sie
reicht dem an
der Töpferschei-
be arbeitenden
Altgesellen Ma- Haus in am"
thias Scherzhau-
ser einen Trunk. Der zweite Geselle mit dem Vornamen Michael ist damit
beschäftigt, die Bleiglasuren herzustellen. Ein lustiger Vers erläutert dies:
„Ein bleyreiber gesöll ich bin
auff die hoche scheiben stehet mir mein sinn
kain geschier ich nit machen kan
desswegen nimb ich mich umb dass glass reiben an."
Der Lehrjunge muß die Tonklötze zurichten und wird mit den Worten
angeeifert: „Bueb schneidt du drauff, es geht erdt auff". Obwohl die letzten
Worte auf einen intensiven Betrieb hindeuten sollen, ist uns von der genann-
ten Gefäßgruppe so wenig erhalten und von anderen Arbeiten, die dieser
Werkstätte zugeschrieben werden könnten, bisher keine bekannt.
Den Hafner Thomas Obermillner haben wir bereits in „Bunte Hafner-
keramik der Renaissance", Seite 51, nachgewiesen. Er wurde 1615 geboren,
erwarb am I4.Jänner 1641 das Bürgerrecht in Salzburg (Bürgerbücher vom
Jahre 1641, IV, z) und übte das Handwerk zuerst im Reitterhause (alte Nr. 400,
jetzt Steingasse 65) aus. Im Jahre 1647 war er mit Barbara Rainer vermählt.
Sie war damals 50 Jahre alt, ihr Gatte erst 32. Bei Hafner Obermillner
wohnten noch der 24jährige Hafnerknecht Georg Sigl und der zöjährige
Hafnerknecht Paul Edlinger, weiters ein Lehrbub namens Georg Lampp
und des Meisters Schwester Kunigunde Obermillner.
Herrn Kustos Haupolter in Salzburg und Herrn Dr. Martin des dortigen
Regierungsarchivs verdanke ich Mitteilungen über die weiteren Lebens-
jahre Obermillners. Diesen zufolge erscheint Thomas Obermillner im Jahre