MAK

Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 2)

UMGEBAUTE ÄLPHÜTTE AUF OBERLOSE 
 
 
Q 6) KÜCHE 
G) scnu-xrznmmrß 
 
ERDGE-WOSS 1 0 " 2 ß 4 5 . oAcnorscruoss 
fast monumental zu nennenden Technik abzuleiten. Eine leichte, vollkommen 
tonige Kolorierung erhöhte oft die reizvolle Wirkung des alten Holzschnitts, 
der in seiner Art ein vollkommenes Beispiel sicherer, richtiger Material- 
behandlung und stilvoller Einfachheit bildet. 
Sehen wir dagegen die Buchseite oder das Holzschnittbild des XIX. jahr- 
hunderts mit all dem Raffinement an maschineller Technik und der Armut 
an künstlerischer Empfindung daneben, betrachten wir die unselbständige 
Haltung des späteren Holzschnitts, der ganz zu einer reproduzierenden 
Technik herabsinkt und vergeblich gegen den Aufschwung photographisch 
mechanischer Vervielfältigungsverfahren ankämpft, so wird der Einfiuß 
japanischer Kunst begreiflich. 
Hier wirkt wieder eine künstlerische Ausdrucksform, die aus den ein- 
fachen Hilfsmitteln der scheinbar primitiven Holztechnik Wirkungen von 
entzückender Feinheit und energischer Charakteristik hervorholt und bei der 
eine entwickelte, intensive Naturbeobachtung mitspricht, von persönlicher 
Wärme erfüllt. 
jener peinliche Realismus, der so leicht zu einer sklavischen Natur- 
parallele, zu einer unkünstlerischen Nachahmung ausartet und der im Zeit- 
alter der Photographie sich breit machte, ist von den Japanern gemieden 
worden, und doch erfüllt ihr graphisches Werk der feinste Natursinn. Der 
Weg, den der japanische Künstler einschlägt, ist der einer weitgehenden 
Vereinfachung, die angepaßt an das Material nur das Wesentlichste fest- 
hält, das aber in möglichst hoher Vollkommenheit bringt. 
Auch die modernste Behandlung des Holzschnitts besitzt das Ziel der 
Vereinfachung. Und während die einen von der geistreichen, beweglichen, 
zum Bizarren neigenden Art des Ostens ausgehen, fußen die andern auf der 
ernsteren, derberen Weise der alten deutschen Holzschnitte. Immer aber 
bleibt die wichtigste Bedingung künstlerischer Wirkung jener persönliche
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.