UMGEBAUTE ÄLPHÜTTE AUF OBERLOSE
Q 6) KÜCHE
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fast monumental zu nennenden Technik abzuleiten. Eine leichte, vollkommen
tonige Kolorierung erhöhte oft die reizvolle Wirkung des alten Holzschnitts,
der in seiner Art ein vollkommenes Beispiel sicherer, richtiger Material-
behandlung und stilvoller Einfachheit bildet.
Sehen wir dagegen die Buchseite oder das Holzschnittbild des XIX. jahr-
hunderts mit all dem Raffinement an maschineller Technik und der Armut
an künstlerischer Empfindung daneben, betrachten wir die unselbständige
Haltung des späteren Holzschnitts, der ganz zu einer reproduzierenden
Technik herabsinkt und vergeblich gegen den Aufschwung photographisch
mechanischer Vervielfältigungsverfahren ankämpft, so wird der Einfiuß
japanischer Kunst begreiflich.
Hier wirkt wieder eine künstlerische Ausdrucksform, die aus den ein-
fachen Hilfsmitteln der scheinbar primitiven Holztechnik Wirkungen von
entzückender Feinheit und energischer Charakteristik hervorholt und bei der
eine entwickelte, intensive Naturbeobachtung mitspricht, von persönlicher
Wärme erfüllt.
jener peinliche Realismus, der so leicht zu einer sklavischen Natur-
parallele, zu einer unkünstlerischen Nachahmung ausartet und der im Zeit-
alter der Photographie sich breit machte, ist von den Japanern gemieden
worden, und doch erfüllt ihr graphisches Werk der feinste Natursinn. Der
Weg, den der japanische Künstler einschlägt, ist der einer weitgehenden
Vereinfachung, die angepaßt an das Material nur das Wesentlichste fest-
hält, das aber in möglichst hoher Vollkommenheit bringt.
Auch die modernste Behandlung des Holzschnitts besitzt das Ziel der
Vereinfachung. Und während die einen von der geistreichen, beweglichen,
zum Bizarren neigenden Art des Ostens ausgehen, fußen die andern auf der
ernsteren, derberen Weise der alten deutschen Holzschnitte. Immer aber
bleibt die wichtigste Bedingung künstlerischer Wirkung jener persönliche