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Aus „Beethoven-Häuser" von Karl Moll: Haus in Nußdorf, Kahlenbergerstraße 26
(Sommer 18:7)
Denn für diese
ist jetzt durch
energisch be-
triebene Ver-
besserungen
in den Ein-
richtungen
eine glück-
lichere Zeit
angebrochen,
und das Insti-
tut als Auf -
sichtsbehörde
hat von selbst
die moralische
Verpflichtung
übernommen,
den Denkmä-
lern der an-
tiken Kultur,
die sich in
den österrei-
chischen Län-
dern über den
Boden erhe -
ben oder in
ihm gefunden
werden, und damit der römischen Provinzialkunst überhaupt, eine ähnliche
längst als Bedürfnis gefühlte Eindringlichkeit des Interesses zu widmen wie
den Problemen, die es zu seinem Ruhme im fernen Osten bis jetzt schon,
zuerst in Ephesus, gefördert hat und zu Ehren seines Gründers hoffentlich
noch weiter fördern wird.
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Im Kunstleben Wiens war Benndorf als Parergon eine Rolle zugefallen
wie sonst wohl nirgends einem Professor der klassischen Archäologie. Trotz-
dem seine norddeutsche Art nie im Wienertum aufging, fühlte er sich in der
alten, feinen Lebenskultur Österreichs am richtigen Platze und er hatte Ein-
Huß in den Kunstkreisen und bei allen öffentlichen Kunstangelegenheiten
Wiens, weil seine Überzeugungstreue und die Selbständigkeit seines Urteils
imponierten. In einem wirren Durcheinander mit dem Anspruch an Unfehl-
barkeit sich geberdender ästhetischer Modeströmungen hütete er unbeirrt die
Traditionen der Antike als ein Feind des Bizarren und absichtlich Gewalt-
tätigen, aber auch stets bereit, im Gegensatz zur öffentlichen Meinung sich