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_ haft concipirte Intarsia das
N nur spärlich auftretende
Schnitzwerk.
Unstreitig den grössten
Wertkann jedoch eine Thür-
verkleidung mit naiv aufge-
fassten, aber virtuos durch-
geführten Perspectiven,
schön gegliedertem Aufbau
und prächtig geformter Be-
krönungbeanspruchen, wäh-
rend eine zweite Thüre, ob-
wohl gefällig proportionirt,
weniger reich bedacht ist;
kunstvoll durchgeführte Be-
schläge zieren beide Objecte.
Auch an der Thüre ist
dievielfarbigeIntarsiadasbe-
vorzugte Decorationsmittel;
als Fond der Einlegearbeit
ist Eschenholz gewählt,
während zu den Einlagen
Ahorn-, Buchen-, Linden-,
Oliven-, Nuss-, Kirsch-,
Apfel-, Birn-, Mahagoni-,
Palisander-, ja sogar eine
K. k. Kunstgewerbeschule in Prag, Wandschränkchen, Eichen, Art von Kunstholz Verwen"
mit einer in Messing getriebenen Füllung, nach dem Ent- det Wufde_
wurfe aus der Specialschule des Professors C. Klouöek ausge- Z St - d d
führt in den Specialschulen der Professoren j. Kastner und _ ur elgerung ' es 6'
Ewvväk corativen Effectes sind em-
" zelne architektonische Glie-
der der Täfelung vergoldet _ wohl eines der frühesten Beispiele der
Anwendung dieses Ziermittels in Profanbauten - ohne dass dadurch,
sowie durch die farbenreiche Intarsia der harmonische ruhige Gesammt-
eindruck des Raumes irgendwie gestört würde.
Der mächtige Ofen zeigt einen sechsseitig prismatischen, auf weissem
Grunde mit Darstellungen aus der heiligen Schrift bemalten Oberbau, der
von Löwen aus rothem Marmor getragen wird. Die über der Vertäfelung
angebrachten Gemälde haben wenig künstlerischen Wert.
Die Holzarbeiten des Originals sind vom Meraner Tischlermeister
Hans Spineider unter Mitwirkung von Meister Hans Rumpfer aus Klausen
und Nicolaus Dopf aus Brixen um 1583 fertiggestellt worden (Betrag
der Gesammtrechnung 2605 Gulden 38 Kreuzer), während der Ofen
von dem I-Iafnermeister Paul Pietschdorfer aus Bozen um den Betrag