Nachbildung des sogenannten Fürstenzimmers im Schlosse Vehhurns in Tirol, ausgeführt von der k. k. Fach-
schule in Bozen unter Mitwirkung der k. k. Fachschulen in Bechyn, Königgrätz und Triem
Was nun die historischen Inte'rieurs anlangt, so ist zu erwähnen, dass
dieselben jenen Stilperioden entnommen wurden, die in Österreich zu beson-
derer Entfaltung gelangt sind. Gewählt wurden charakteristische Repräsen-
tanten von ganz eigenartigem Gepräge, Musterleistungen einer verfeinerten
Kunstpflege, zugleich aber auch Typen einer meisterhaft entwickelten
Technik, gepaart mit vollendetem Geschmacke und gediegener Ausführung.
Der gothische Stil war durch die Nachbildung der Conventstube im
Schlosse Reiffenstein bei Sterzing in Tirol und durch die Copie eines Portales
aus der „goldenen Stube" der Veste Hohensalzburg vertreten.
Die Conventstube auf Burg Reiffenstein, welch letztere durch Berchthold
Sehelin um das Jahr 1222 gegründet worden sein soll, X465 vom Erzherzog
Sigismund der Commende des deutschen Ordens in Sterzing verliehen wurde,
ist ein an den Wänden und der Decke im Stile der Spätgothik getäfelter
Raum mit zwei Erkerausbauten; er gehört der zweiten Hälfte des
XV. Jahrhunderts an. Die Vertäfelung dieses in vornehmer Einfachheit
decorirten Raumes ist aus genutheten Zirbelholzbrettem mit gekehlten
Deckleisten gebildet und gegen den Deckenabschluss hin mit Friesen, die