zu wirken. Der Name des Uhrmachers kommt in der einschlägigen Literatur
bei Britten und Moore nicht vor.
Die vasenförmige Uhr (Tafel II, Abb. I4, Höhe 4'g Zentimeter) ist eine
der reichsten ihrer Art. Der Goldgrund ist auf den Flächen des Gefäßes
abwechselnd blau und schwarz emailliert und trägt Stilleben aus Kränzen,
Blumen und Vögeln, ferner Medaillons mit Blumen und Blütenzweigen,
teilweise unter stilistischer Abhängigkeit von ostasiatischen Vorbildern.
Das Gehäuse öffnet man bei den beiden an den Schmalseiten angebrachten
Ösen. Werk und Zifferblatt sind anonym, doch läßt der reiche Louis XVI-
Charakter des Stückes und der sichere Geschmack auf eine Pariser Werk-
stätte schließen.
Bei einer Form wie der Mondsichel (Tafel II, Abb. I 5) denkt man natur-
gemäß an die Vorliebe des islamitischen Orients für derartige reich emaillierte
und mit Perlen besetzte Stücke und wir haben, trotzdem Inschriften fehlen,
wohl eines der in Genf für den Export nach der Türkei gearbeiteten Stücke
vor uns. Das Gehäuse trägt auf rosettenförmig graviertem Goldgrund den
roten durchsichtigen Schmelz. Die schmalen Bordürenfriese auf dieser
Uhr haben übrigens sehr nahe stilistische Verwandtschaft zu einer sehr
interessanten Genfer Musterplatte mit emaillierten Uhrenränderbordüren,
die das Stuttgarter Landesgewerbemuseum im Jahre 1910 erwarb (Abb. 43
im Bericht über das Jahr 1910, Seite 48).
.Eine für den Louis XVI-Stil typische Gestalt, welche für Formuhren
sehr beliebt war, zeigt die perlengeschmückte Vase mit dem antikisierenden
Doppelhenkel (Tafel II, Abb. x6, Höhe 4 Zentimeter) und dem reichen Email-
dekor in Blau, Grün, Schwarz und
Weiß. Der Deckel ist durch ein
Scharnier verschließbar und läßt,
zurückgeklappt, die Uhr sehen. Sie ist
unbezeichnet, doch dürfte der fran-
zösische Ursprung sicher sein.
Die rhombische Uhr (Tafel II,
Abb. I7, Höhe 7'2 Zentimeter), ein aus
dem Zierinventar der Zeit heraus-
genommenes, man möchte sagen
selbständig gemachtes Detail, die
Kartusche, ist sehr lehrreich für
unsere Kenntnis der Genfer Form-
uhren, sie trägt auf dem Zifferblatt
die Adresse des dortigen Uhrmachers
„L'Duchene et Fils". Gerade dieser
Meister ist noch durch andere Ar-
Abb. 54 (rechts). Goldene ernaillierle AF-ormuhr als beiten verbürgt, so nach Britten
ISFZY."A„'?Z1'1ST,JÄTKZQ 1312323 {T2312 221131", durch eine Gßlduhr im Kensington-
Wien) Museum und nach Moore durch eine