sichtigen Email aufliegen (vielleicht Genfer
Arbeit). Der Apfel (Abb. 55, Durchmesser
2-6 Zentimeter) wenigstens, der in ganz ähn-
licher Weise mit Maleremail geziert ist, ist
eine sichere Genfer Arbeit, die im Werk und
am Zifferblatt die Signatur des dortigen Uhr-
machers „Ae Moillier 8c C." führt. Die hori-
zontale Trennungsüäche der beiden Hälften
ist durch einen Perlenfries hervorgehoben.
Die nächsten beiden Apfeluhren (Abb. 56,
Durchmesser 3'6 Zentimeter, und Abb. 57,
Durchmesser 2'3 Zentimeter) gehören zu
jenen eben charakterisierten schwarz email-
lierten mit buntem ostasiatischem Dekor.
Beide Stücke sind unsigniert, das zweite trägt
außer dem Blütenschmuck noch die Inschrift:
„Vous en avez la Fraicheur". Wir werden
gleich auf dieselben zurückkommen, weil
der Vergleich mit einer anderen Uhr der
Abb. 7o. Goldene Uhr mit emailliertem
ZiHerbIatI (Sammlung der Frau Dr. Gustav _ _
310m Wim) Sammlung ihre Entstehung III Genf wahr-
scheinlich macht.
„Ch' Moricant Geneve" steht auf Werk und Zifferblatt einer weiteren
emaillierten Apfeluhr (Abb. 58, Durchmesser 2'4 Zentimeter), die auf opakem
hellblauem Emailgrunde zwei spielende Kindergruppen in (Louis XVI-
Kostümen trägt. Es ist hier ein Irrtum von Britten berichtigt, der den Uhr-
macher „Moricand" einen Franzosen nennt.
Ähnlich naturalistisch, wie bei den schon genannten schwarz email-
lierten Stücken ist der reiche, mit Blütenzweig und Libelle auf blauem Grund
in ostasiatischem Geschmack bemalte Apfel, der im Werk den Namen
„FYS Bordier 61706" aufweist. Und das Stück (Abb. 59, Durchmesser
2'5 Zentimeter) ist deshalb zur Lokalisierung dieser anderen verwandten
Emailarbeiten wichtig, denn die Brüder Bordier sind in Genf für das erste
Viertel des XIX. Jahrhunderts nachgewiesen (vgl. Britten und Moore).
In derselben Weise können wir wohl auf Grund des Vergleiches mit
der Abb. 50 reproduzierten Genfer Uhr auch die folgende (Abb. 60, Durch-
messer 2'3 Zentimeter) nicht bezeichnete für eine Arbeit aus dieser Stadt
ansprechen, weil die Flächen in der gleichen Technik durch den Hammer
rhombisch facettiert erscheinen. Das längs der Trennungslinie laufende Band
von stilisierten Lorbeerblättern ist recht geschickt graviert und ein hübsches
Detail bietet der naturalistisch geformte gewundene Zweig als Bügel.
Der große dekorative Flakon, der hier von beiden Seiten (Abb. 6x, 62,
Höhe 12 Zentimeter) wiedergegeben wurde, ist in Gold „en quartres couleurs"
ziseliert. Die Uhr ist auf der einen Breitseite eingelassen und von einem
Reif von kleinen Perlen und Smaragden umschlossen; darüber liegt ein