zweites Rundfeld mit dem Kompaß. Der Stöpsel ist abnehmbar und die
Fußplatte zeigt, zurückgeklappt, einen Spiegel. Den beiden Zifferblättern
entspricht auf der Rückseite ein ovales, ziemlich großes Medaillen, das
wiederum in vierfachem Golde eine in einer Gartenlandschaft sitzende
lesende Dame umschließt. Die Uhr läßt sich öffnen und zeigt einen prächtig
gravierten Kloben in Vasenform, in welcher die gravierte Inschrift „Jacquet
Droz London" erscheint. Nach Britten lebte J. Droz (I72I bis 1790) zu Chaux
de Fonds; von einem Aufenthalt desselben in London berichtet er nichts.
Auch die Vasenuhr (Abb. 63, 64, Höhe xo'5 Zentimeter) wurde von
beiden Seiten im Bilde wiedergegeben. Der Körper ist aus vergoldetem
Silber und mit blauem transluzidem Email auf guillochiertem Grunde über-
zogen. Die Uhrumrahmung, die antikisierenden Henkel, die Bügel, der Fuß
und die Girlande auf der Rückseite sind beinahe überreich mit geschliffenen
kleinen Steinen besetzt, die, um ihren Glanz zu heben, zum Teil auf goldenen
und roten Folien aufgesetzt sind. „Vaucher ä Paris" steht auf dem weiß
emaillierten Zifferblatt und im Werk, das außerdem noch mit der „Nr. 6781"
versehen ist. Auch der durchbrochene Kloben ist auf das zierlichste durch
Gravierung geschmückt. Von Vaucher bildet übrigens Britten (2. Auflage,
Seite 192, Fig. 270) eine emaillierte Taschenuhr mit der Darstellung des
Luftballons von Montgollier aus dem Jahre x782 ab.
Für das Uhrwerk in dem Fernrohr (Abb. 65, Länge I 5 Zentimeter) ist
der englische Ursprung durch die Inschrift „J. Blackwell, London, Nr. 209g"
verbürgt. Nach Britten wohnte dieser Uhrmacher um 1820 „43 Plumben
Street, City Rd.". Der Körper des Fernrohres ist aus einem dunkelgrünen
Jaspis, der mit einer gravierten Goldfassung
und runden aufgelegten Goldscheiben ver-
sehen ist, welche Rosetten enthalten. Die Uhr
befindet sich im unteren, abschraubb arenT eile.
Bemerkenswert ist auch der reizend gravierte,
durchbrochene Kloben in Akanthusformen.
Auch die Dose (Abb. 66, Höhe 6'5 Zenti-
meter) ist aus einem Halbedelstein, einem
Onyx, der in einer zweifarbigen ziselierten
Goldfassung in Spätrokokoformen ruht. Das
Zifferblatt ist von „White London", wofür
nach der Liste bei Britten Wm. White (1830)
oder John White (1829 bis 1842) in Betracht
kommen könnten. Das Werk aber trägt die
Adresse „Jn Gco Hanet", den Britten für das
Jahr 1768 festlegt. Die Uhr ist oben in dem
Deckel eingelassen, der Boden ist aufklappbar
und diente wohl als Bonbonniere.
Eine seltene Form ist die niedliche kleine
Abb. 7x. Goldene Uhr mit ernailliertem
Zifferblatt (Sammlung der Frau Dr. Gustav
Uhr in Laternenform (Abb. 67, Höhe 4 Zenti- - Bloch, Wien)