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habendieProblemederZeit
ihre reifste und anmutigste
Lösung gefunden. Die rei-
che Sammlung, die die
Wiener Staatsgalerie an"
Werken Ferdinand Wald-
müllers besitzt, wurde nun
noch vermehrt um die
zwei schönsten Bilder des
Künstlers aus der kaiser-
lichen Gemäldegalerie. Es
sind dies das feste, vor-
nehm-einfachelebensgroße
Selbstporträt von 1828 und
ein Motiv aus dem Wie-
nerwald von 1855, eines
jener reifen Werke des
Meisters, in denen durch
die Kunst der Lichtführung
Genre und Landschaft zu
einem einheitlichen Gebil-
de zusammengeschmiedet
sind. Während der Künst-
ler in Spätwerken wie
diesem sich einen ganz Friedrich Amerling, m, Maler Alconiere
eigenen Stil gebildet hat,
der die Tendenzen der Altwiener Kunst bereits weit hinter sich läßt,
repräsentieren seine in den Dreißigerjahren entstandenen Werke so recht
das Wiener Kunstleben der Zeit. Als Leihgabe des Erzherzogs Leopold
Salvator ist das entzückende Kinderbildnis Kaiser Franz Josephs aus dem
Jahre 1832 ausgestellt. Aus diesem Jahrzehnt stammt ferner eine neu-
erworbene kleine Sommerlandschaft, eine Naturstudie, in der das Hüchtige
Spiel der Sonne auf Wiesen und Bäumen mit überraschender Lebendigkeit
wiedergegeben ist. Ebenfalls zum erstenmal ausgestellt ist die kleine, 1835
entstandene Aufnahme des Grundlsees, die Waldmüller später als Hinter-
grundsfolie für seine entblätterte Rose von 183g verwendet hat. Diese
Widmung von Steller-Marek zeigt eine überraschende Frische der Farben-
gebung, ein liebevolles Eingehen auf den Tonreichtum des Details und
eine Wahrung des großen Zusammenhangs, Eigenschaften, die den Künstler
zum besten Maler der österreichischen Alpen stempeln. Ein ähnliches
Versenken ins Detail, verbunden mit scharfer Beobachtung der Licht-
wirkungen, zeigen zwei frühe Ölbilder Rudolf Alts, die Stephanskirche von
1832 und die Aussicht von der Strada nova in Venedig von 1834, beide
Besitz der kaiserlichen Gemäldegalerie. Aus derselben Sammlung stammt