MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

deutsches Bild der Zeit als Ganzes gesehen. Die eigenartige Beleuchtung 
dieses Aprilmorgens bei schwerem Wolkenhimmel und hellem Horizont, 
der starke Pulverdampf der Ehrensalven, der, vom Regen niedergeschlagen, 
schwer und schwarz auf den frisch ergrünten Wiesen liegt und dann rechts 
als weißer Dampf aufsteigt, um sich mit den Wolken zu vereinen, ist mit 
einfachsten Mitteln herausgeholt. In der Freiheit, mit der die Figuren ganz 
Hüchtig und doch genau charakterisiert in Haltung und Bewegung als bunte 
Farbenflecken in das Bild hineingesetzt sind, ist etwas, was von fern an Goyas 
Pradera de San lsidro erinnert. Vergleicht man mit diesem Bilde die gleich- 
zeitig entstandenen Paraden Franz Krügers, so erscheinen diese zwar 
reicher im Detail und durchgeführter, sozusagen korrekter in der Zeichnung, 
aber an künstlerischer Unmittelbarkeit und malerischer Auffassung des 
Gesamtbildes stehen sie unbedingt zurück. Fendis Schüler Karl Schindler 
hat nur ein Alter von 20 Jahren erreicht. Von den beiden der kaiserlichen 
Gemäldegalerie gehörenden Bildern ist die aus der Sammlung Königs- 
warter stammende Rekrutierung von 1838 das Werk eines Sechzehn- 
jährigen. In der Auffassung bewegt sich dieses Bild, das eine erstaunliche 
Leuchtkraft und Glut der Palette und eine wirklich meisterhafte stoffliche 
Behandlung aufweist, in den Bahnen des Lehrers. Der berühmte, 1840 
entstandene Wachposten zeigt dies frühreife Talent auch in der Behandlung 
Karl Schindler, Die Rekrutierung 

	        
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