MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

alles, was wir an 
diesem Riesen der 
deutschenMalerei 
so sehr bewun- 
dern, seine Kunst, 
den Raum zu ge- 
stalten und durch 
die Atmosphäre 
die verschiedenen 
Lokaltöne zusam- 
menzuhalten, die 
glänzende Cha- 
rakteristik der ein- 
zelnen Personen 
und die fabelhafte 
Durchführung des 
Details. Von den 
Münchner Malern 
ist nur Karl Spitz- 
A weg mit der Hans Canon, Fischmarkt (Skizze) 
Farbenskizze zum 
Hagestolzen vertreten. Viel besser als das ausgeführte Gemälde, das gegen- 
ständlich wie malerisch zu spitz pointiert ist, zeigt diese frische Arbeit in 
ihrem farbigen Reichtum die Qualitäten des Künstlers. 
Der bedeutendste österreichische Künstler in der zweiten Hälfte des 
XIX. Jahrhunderts ist Canon, über den Ernst Heinrich Zimmermann eine 
größere Monographie vorbereitet. Canon, der an der Wiener Akademie 
zuerst bei Waldmüller gearbeitet und dann unter dem Einfiuß von Amerling 
und Rahl gestanden hat, ist groß geworden durch das Studium der großen 
niederländischen Meister des XVII. Jahrhunderts. Vor allem war es Rubens, 
den er immer wieder studiert und in dessen Werke er sich mit größter 
Inbrunst hineinversenkt hat, so daß viele seiner Bilder den Geist des großen 
Ahnherrn auszuatmen scheinen. Dennoch läßt sich nirgends eine direkte 
Entlehnung oder ein sklavisches Imitieren der Technik nachweisen. Auf die 
frühesten Wiener Werke, die noch nach Rahlschem Rezept schwärzlich 
in der Farbe sind, folgt zu Beginn der Sechzigerjahre während Canons Karls- 
ruher Aufenthalt eine warme tonige Auffassung. Der Studienkopf eines 
Fallstaff ähnlichen Alten zeugt in der malerischen Behandlung von einem 
intensiven Studium von Rembrandts um 1650 entstandenem Selbstporträt 
in der Karlsruher Galerie. In der großen Fischverkäuferin sehen wir den 
Übergang von der tonigen zur rein farbigen Manier. In den Siebzigerjahren 
gelangt dann die Farbe zu reiner Herrschaft. Es sind vor allem die wunder- 
bar durchgeführten Köpfe, die wir an der für die Wiener Weltausstellung 
von 1873 gemalten Loge St. Johannis Y die Stuttgarter Galerie bewahrt 

	        
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