genossen vor auem an uanons Kunst rühmten, waren seine Porträte. Als
sein Meisterwerk auf diesem Gebiete galt ihnen das 1876 entstandene
Bildnis des Dr. Benedict, das in der durchdringenden geistigen Auffassung
neben Marees, in der vollendeten malerischen Wirkung neben Leibl
genannt werden darf. Mit differenziertester Kunst ist das blasse fahlblonde
Gesicht des medizinischen Gelehrten herausgearbeitet und vor die dunkle
Erasmus Engen, Weinberg bei Wien
Folie des roten Vbrhanges gestellt, der sich koloristisch in dem kräftigen
Bordeauxrot des Ledersessels fortsetzt. Das schwarze Gewand ist malerisch
ins Olivbraune aufgelöst, hell leuchtet das warme Weiß der Hemdbrust
heraus. Diesem Bildnis gegenüber hängt das vital-kräftige Porträt des
Schriftstellers Ranzoni, das lange in der Akademiegalerie ausgestellt war.
Zu den malerisch freiesten Arbeiten des Künstlers gehört das als Leihgabe
ausgestellte Kinderbildnis. Ein spätes, vorn Grafen Wilczek geliehenes
Selbstbildnis vergegenwärtigt gut den starken tostigen Mann mit der roten
Gesichtsfarbe, dem breiten grauen Bart und den kleinen klugen Augen.
Canons Ruhm wurde verdunkelt durch das zwar äußerlichere, aber
hervorragend dekorative Talent Hans Makarts. Er war ein Künstler, der