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ÄJSSTELLUNG VON KRIEGSGRAPHIIQ Zugunsten der offiziellen Kriegs-
fürsorge veranstaltet das Kriegshilfsbureau des Ministeriums des Innern in den
Monaten März und April im Österreichischen Museum eine Ausstellung von Kriegsgraphik.
Bildliche Darstellungen, die mit dem Weltkriege im Zusammenhange stehen, sind als
Ausstellungsobjekte bestimmt. Es werden die Gedenkblätter für dekorierte oder gefallene
Soldaten, die Erinnerungsblätter an unsere großen I-Ieerführer und einzelne Episoden des
Weltkrieges sowie graphische Kunstblätter aller Art, die teils von öffentlichen Stellen, teils
von privater Seite anläßlich der Kriegsanleihen und anderer Anlässe herausgegeben
wurden, zur Ausstellung gelangen. Daran schließen sich die verschiedenen Skizzenbücher,
Kriegswappen und Kriegsbilderbogen an. '
Einen breiten Raum nehmen die zugunsten der offiziellen oder privaten Kriegs-
fürsorge erschienenen graphischen Erzeugnisse ein. Eine sehr interessante Unterabteilung
werden die bildlichen Kriegs- und Lagerzeitungen und das Not- und Lagergeld, die in
verschiedenen Kriegs- und Gefangenenlagern entstanden sind, umfassen.
Die nächste Gruppe umfallt Karikaturen des Inlandes und der Verbündeten sowie
der neutralen und feindlichen Staaten.
Hier werden auch die satirischen Landkarten, die Kriegskalender und Alben gezeigt
werden. Auch die Kriegsplakate österreichischer, ungarischer und deutscher Herkunft und
solche der neutralen und feindlichen Länder, ferner die Kriegskleingraphik, wie Vexier-
bilder, Schattenrisse, Vivatbänder und Kriegsfürsorgepostkarten wird man in der Aus-
stellung nicht missen. Eine kleine historische Gruppe dürfte geeignet sein, eine besondere
Anziehungskraft der Ausstellung zu werden. In diesem Teile werden die französischen
Karikaturen aus dem Kriege i87of7x, japanische Kriegsbilderbogen aus dem chinesi-
schen und russischen Kriege, englische Karikaturen aus den napoleonischen Kriegen und
italienische offizielle Regimentsmarken, wie andere historische Graphika zur Ausstellung
gelangen.
Das Ausstellungsarrangement wird von einem Komitee unter Vorsitz des Leiters des
Kriegshilfsbureaus Hofrat Dr. Eduard Prinzen von und zu Liechtenstein durchgeführt.
Diesem Komitee gehören von Seite des Museums der Direktor Hofrat Dr. Eduard
Leisching und Regierungsrat Franz Ritter, vom Kriegshilfsbureau Direktor der Gesell-
schalt für graphische Industrie kaiserlicher Rat Rosenbaum und Dr. Ottokar Mascha an.
Architekt Professor Karl Witzmann wurde für die künstlerische Anordnung gewonnen.
BESUCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums
wurden im Monat jänner von 5.356 Personen, die Bibliothek von x.412 Personen
besucht.
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES S0
IJTECI-INIK UND ALLGEMEINES.
A STHETIK. KUN STGEWER B-
LICI-IER UNTERRICHT so
FlRMENICH-RJCHARTZ, E. Die Brüder Boisseree.
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DAUN. B. Veit Stoß und seine Schule. Mit x08 Abb. auf
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Denkschrift über Kriegsgräheranlagen. (Der Architekt,
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