scheinlichkeit für sich. Die An-
nahme aber, daß dekorative Mo-
tive, wie sie der obere Teil des
Leuchters zeigt, nur für die ita-
lienische Renaissance charakteri-
stisch, nicht aber barock seien,
ist nicht ganz zutreffend. Der mit
Weinranken umsponnene Stamm
findet sich zum Beispiel gerade
in Preßburg bei einem Barock-
werk, das vielleicht sogar Raphael
Donner sehr nahe steht, einer
Figur im Stiegenhause des Rat-
hauses.
Auch weisen die Leuchter
so viele verwandte Züge mit an-
deren dekorativen Motiven auf,
die in der Kapelle uns entgegen-
treten, daß es mir wirklich un-
möglich erscheint - und ich habe
sie daraufhin unzählige Male an-
gesehen _ sie nicht als sichere
Werke Donners zu bezeichnen.
Als Füße dienen Kugeln, wie sie
in gleicher Form beim Gitter des
Eingangstores verwendet sind.
Der Unterteil mit den Engeln hat
spezifisch Donnerschen Charakter
wie nur irgend eines seiner Wer-
ke. Die Blumen- und Blätter-
dekorationen des Fußes wie des
Oberteiles haben stets ihr voll-
kommen gleiches Seitenstück an
irgend einer anderen Stelle der
Kapelle. Die Blumensträuße, wel-
che das Mittelstück zieren, zeigen
die gleichen Blumen und Blätter
in derselben Ausführung wie
die Girlande des Altars. Die aus
herabhängenden Blätterbüscheln
gebildeten Girlanden an den
Kanten zwischen den Feldern des
Mittelstückes finden sich ähnlich wieder in den Verzierungen der Pilaster.
Unter den Blättern der Altargirlande sind auch Weinblätter in der gleichen
Schaft des rechten Leuchters