MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

119 
Marmorsockel 0' 52 Meter). Johann 
Nepomuk Schaller war von Rom 
aus dem Kreise Thorwaldsens 
nach Wien zur Professur an der 
Akademie gekommen. Im großen 
wurde er wie alle seine Berufs- 
genossen leicht leer und lang- 
weilig: der 1833 entstandene 
Andreas Hofer am Grabmal der 
Innsbrucker Hofkirche ist trocken 
und wirkungslos, edel dagegen und 
schönlinig, ganz im Stile Thor- 
waldsens, sein bekannter „Todes- 
engel", mit der gesenkten Fackel 
an eine Graburne gelehnt. 
Eine der unserigen verwandte, 
wesentlich kleinere Bleibüste von 
Zauner, den Feldmarschall Fürsten 
Schwarzenberg (Höhe 13 Zenti- 
meter), besitzt die Wiener Samm- 
lung Ludwig Zatzka (vergleiche 
Planiscig, „Kunst und Kunsthand- 
werk" 1916, Seite 125). 
Von Schaller gibt es auch 
eine Reihe von Biskuitbüsten, so 
den Imperator, den Dichter, den 
Schreibkasten mit umlegbarer Plane, Nußholz mit Ein- Philosophen in der Wiener Huf" 
lagen aus Ahorn, Rosenholz und Esche (Erzherzog Rainer-  dann eine große BÜSIC 
Musm") Franz II. Im Österreichischen 
Museum den Kopf eines alten Herrn, bezeichnet „Joh. Schaller fec." Um 
1835. Neben Schaller war unter den Schülern Anton Grassis namentlich 
Hütter hervorgetreten. Auch von ihm gibt es wie von Grassi selbst 
eine ganze Folge solcher Biskuitbüsten. Von Grassi besitzt das Österrei- 
chische Museum die 77 Zentimeter hohe Büste Josefs II. als römischen 
Imperators, das Reichenberger Museum eine wesentlich kleinere dieses 
Kaisers, nach rechts gewendet (34 Zentimeter hoch) und das Charlotten- 
bu rger Schloß die Biskuitbüste Josef I-Iaydns von 1802. Bezeichnet „Grassi 
1803" ist der feine runzelige Kopf des Barons Kalisch im Österreichischen 
Museum. 
Auf der Breslauer Jahrhundert-Ausstellung 1913 war die, Biskuitbüste 
des Erzherzogs Karl als Inhabers des Infanterieregiments Nr. 3 (vom Jahre 
1804) „Josef Grassi" zugeschrieben. 
Obwohl nun Sorgenthal als Direktor der Wiener Porzellanmanufaktur 
schon in einem Dekret vom Dezember 1794 erklärt hatte, „Biskuit scheinet
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.