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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

Sockel. Die weibliche Herme hält mit beiden seitlich herabhängenden 
Armen das faltige Gewand und trägt auf dem Kopfe einen runden Aufsatz, 
aus dem beiderseits ein eckig gebrochener Arm für die Kerzendille heraus- 
wächst (Höhe 28' 5 Zentimeter, Spannweite 35 Zentimeter). 
Demselben Museum gehört auch ein würfelförmiges Tabakbehältnis 
aus Gußeisen. Auf den vier Seiten wiederholt sich ein geflügelter Kopf, 
von symmetrisch gedrehten Spiralranken umgeben. Auf dem Deckel 
stilisiertes Blattwerk (Höhe I 5'5 Zentimeter, Breite 14'5 Zentimeter). 
Derartige Tabakskästen, für 
Pfeifenraucher unentbehrlich, 
sind in Berlin (von Kratzenberg) 
in Eisenguß hergestellt worden. 
Ebenso Uhrgehäuse. Ein 
solcher offener Ständer für 
Taschenuhren, doch unbezeich- 
net; im Erzherzog Rainer-Mu- 
seum ist über einem rechteckigen 
Unterbau aus allerlei Waffen, 
Heimen und Liktorenbündeln, 
Lanzen uud Schwertern aufge- 
baut. Ein geflügelter Helm bildet 
die Bekrönung. Vermutlich, doch 
nicht nachweisbar, Blanskoer 
Arbeit (Höhe 26 Zentimeter). 
Die Berliner Eisengießerei 
wurde 1804 ins Leben gerufen 
und hat am 5. Jänner 1874 ihren 
letzten Guß vollbracht. Sie ist 
also gerade siebzig Jahre alt ge- 
 
wordelm u Christian Rauch: _ . 
h v  f . h „Das Madchen von Tangermninde", Berliner Eisenguß, 
I T9 01' au "in W313 Z9 n bezeichnet:„MüllerBERLlN"(ErzherzogRainer-Museum) 
Jahre nach dem Tode Friedrichs 
des Großen, 1796 im schlesischen Gleiwitz auf Betreiben des Oberberg- 
hauptmannes Grafen Reden eingerichtet worden, als man das schlesische 
Eisen dem schwedischen gleichwertig erachtete. Gleiwitz ist noch tätig 
und hat neuerdings Bildnisreliefs von Heerführern im Weltkriege aus- 
gegeben. 
Da die königliche Gießerei in Berlin ebenso wie die Porzellanrnanu- 
faktur dem Oberbergamt unterstellt war, hat der Modellmeister Riese von 
der Manufaktur sich auch in Eisen versucht und dafür die Büste des Haupt- 
förderers der Gießerei, jenes Grafen Reden, geschaffen. 
Auch sehr gelungene Gruppen entstanden dort. Eine unserer „Jungfrau 
Lorenzen" verwandte - Friedrich der Große auf vorzüglich modelliertem 
Pferde - stammt von Kalide.
	        
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