MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

sich ihnen an. 
Größerundrei- 
cher wird der 
Motivenschatz 
für die gewölb- 
ten Flächen 
profanerundre- 
ligiöserWerke. 
Schon in den 
ältesten Be- 
schreibungen 
kehrt immer 
dieVorstellung 
vom saphirnen 
Himmelszelt 
wieder; man 
glaubt, die 
Decke aus ei- 
nem durchsich- 
tigen Edelstein 
oder Glase be- 
stehend an- 
nehmen zu 
müssen, durch 
dasmanauf dar- 
überhinschwe- 
bende oder 
darüber dar- 
gestellte Vor- 
gänge blickt. 
die so gleich- 
sam auf die 
Glaskuppel projiziert erscheinen. Diese weitgehende phantasievolle Auf- 
fassung begleitet den hohen Aufschwung, den die Deckenmalerei nahm, die 
schließlich von materiellen Gesetzen nicht mehr gebunden, sondern nur von 
den optischen Bedingungen_abhängig blieb, und die ganze Freiheit der 
malerischen Darstellungskunst zur Entfaltung brachte. 
Den irdischen Fesseln entrückt, von den Dingen befreit, die sich enge 
im Raume stoßen, die der Wand ihre Ruhe nehmen, schwebt die Decke frei 
über dem Beschauer, wie die Welt der Gedanken; sie zwingt zur ungewöhn- 
lichen und andachtsvollen Haltung, zur konzentrierten Betrachtung durch 
aufwärts gerichteten Blick. Sie wird zum Schauplatz freiester Betätigung, 
der die größten Künstler aller Zeiten zu unsterblichen Werken begeisterte 
(Michelangelo). 
Rittersaal in der Trostburg bei Waidbruck
	        
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