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Von den frühen Grabgewölben, den byzantinischen Goldkuppeln, bis
zu Raffaels und Michelangelos Deckenmalereien und darüber hinaus zu den
kühnen Architekur- und Wolkengebilden der Barockkunst zieht sich eine
unendlich reiche Folge edler Kunstwerke, deren Reihe sicherlich nicht
abgeschlossen ist. Hier verliert sogar die Plastik ihre Schwere, ihr erd-
Riltersaal im Schlot} Heiligenberg bei Konstanz
gebundenes Dasein und weiß sich dem kühnen Flug der malerischen
Phantasie mit ihren Mitteln anzuschließen. Während unser Vaterland an
frühen Denkmälern ärmer ist, birgt es einen großen Schatz von Arbeiten
jener späteren Epochen, welche den freiesten und kühnsten Schöpfungen
Raum gaben.
Wenn wir zuerst der flachen Decke unser besonderes Augenmerk
zuwenden, so müssen wir unsere Kenntnis der wichtigsten grundlegenden
Formen aus den Ursprungsländern klassischer Baukunst, aus Ägypten und