Griechenland, holen. Die organische, bis in unsere Zeit lebendig gebliebene
Gliederung ist durch ein System von sich kreuzenden Haupt- und Zwischen-
balken gegeben, die rechtwinkelig zueinander verlegt sind und die dadurch eine
Folge von rechteckigen (häufiger noch von quadratischen) Feldern schaffen.
Die naturgemäß verschiedene Stärke der tragenden Hauptbalken, der ein-
geschobenen Zwischenbalken und der vertieften Deckenfelder ergibt eine
plastische Gliederung nach der Tiefe, die jede Balkendecke charakterisiert.
Zimmer mit Zirbelholztäfelung aus dem Grödnenal
Je nach der Schwere der Balken, dem Reichtum ihrer Abstufung und
Gliederung, wird die Tiefe der Felder wachsen; im Verhältnis zur Raum-
größe und Raumhöhe wird die Enge der Zwischenweiten und ihre Tiefe den
Eindruck von Schwere oder Leichtigkeit vermitteln. .
Die regelmäßig und möglichst gleich groß gestalteten nebeneinander-
gereihten Felder werden zu Kassetten und bilden so durch ihre Fülle ein
besonderes dekoratives Motiv. Es wird schließlich auch unabhängig von der
horizontalen Balkendecke von den Römern zum Schmuck der Bogenunter-
sicht, Tonnengewölbe und Kuppeln verwertet, die so eine traditionelle und
typische Gliederung erhalten. Die Kassettendecke - ursprünglich horizontal
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