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Charakteristisch ist auch die Sichtbarmachung der Zwischenkonstruktion bis
zur deutlichen Hervorhebung der Dielung. Während in der Renaissancezeit
der Tischler die Holzdecke mit seinem Rahmen- und Füllungswerk, mit freien
Feldern be-
herrscht, ver-
bleibt die mit-
telalterliche
Decke zumeist
bei der Zim-
mermannsar-
beit mit ihrer
Balken- und
Dielen-
konstruktion.
Diese vermag
sich dann
auch besser
dem sicht-
baren Dach-
gestühl anzu-
passen, wo
das Bedürfnis
nach starker,
freier Höhen-
entwicklung
derRaumver-
hältnisse die
Aufhebung
des horizon-
talenRaumab-
schlusses be-
wirkte (Ton-
nenformen in
Holz).
Es ist in-
teressant zu
beobachten,
"m1 einer Decke aus Schloß Teltsch wie lange die
mittelalter-
liche Auffassung besonders im Profanbau nachwirkte und wie speziell die
Bauernstube mit ihrem schweren „Unterzug" und der sichtbaren Bohlen-
decke das strengere mittelalterliche Gesetz stets bewahrte und festhielt.
Zugleich ist hier der mittelalterliche Materialsinn und Handwerksgeist
lebendig geblieben. Das Holz bleibt zumeist in seiner schönen natürlichen