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waren die beiden Hont theils getrennt, theils wieder verbunden. Im Jahre 1729 wurden
sie gesetzlich vereinigt aber schon 1802 trennten sie sich, gleichfalls gesetzlich und endgiltig.
Kis-Hont wurde dem Gömörer Comitat einverleibt. So wurde, was bis dahin Nagy-
Hont geheißen, das Honter Comitat schlechtweg.
Die im Conutate verästelten Berggrnppen werden durch das breite, anmuthige und
fruchtbare Thal der Eipel (Jpoly) durchschnitten. Ausgedehntere Flächen finden sich nur
diesem Thal entlang, wozu noch die Thüler des Schemnitzbaches bis zum Dorf Egeg
hinauf und des Karpfenbaches bis Felsö-Tur zu zählen sind. Die flache Gegend am
Westrande des Comitats längs des Szikincze-Flusses gehört schon mehr dem Granthal an.
Im nordöstlichen Theile des Comitats zieht südwärts, bis zum Eipelthal hinab,
das Oßtroßky-Gebirge; seine Westgrenze ist durch das Karpfenthal gegeben. Seine
Hauptmasse verläuft gegen Nordost und seine höchsten Gipfel stehen schon außerhalb des
Comitats, doch finden sich auch in der nordöstlichen Ecke desselben, oberhalb des Dorfes
Szenavär, Gipfel von über 700 Meter Höhe. Nach Süden wird die Höhe der Berge immer
geringer, sie stufen sich zu Hügeln ab und gleiten schließlich als breite Hochebene zum
Litavabach nieder. Diese Hochebene, aus der sich hie und da einzelne Kuppen erheben, ist
durch zahlreiche größere und kleinere Thäler durchschnitten, in denen wilde Gebirgsbäche
nach Süden niederbrausen. Südlich des Litavabaches hebt sich das Hügelgelände wieder
und zieht sich als Rahmen des Plateaus nach Südwest bis in die Gegend von Jpolhsag.
Die Berge im nordwestlichen Theile des Comitats werden gewöhnlich als S ch em-
nitzer Gebirge bezeichnet. Dieses streckt sich nach Süden hinab zwischen die parallelen
Flußläuse der Gran und Eipel, wo es zu einer schmalen, niederen Bergkette zusammen
schrumpft und blos noch in seinem südlichsten Theile, an der Donau, zwischen den Ort
schaften Garam-Kövesd, Leled und Helemba, zwei stärkere Erhebungen, die Berge Kirälyos
und Keserü, aufweist. Diese sanfte Hügelgegend ist mit Äckern und Wäldern bedeckt, auch
war sie reich an Reben, bis die Phylloxera diesen im ganzen Comitate ein Ende machte.
Gegen Norden sind die immer höher steigenden Berge mit dichtem Laubwald, im nörd
lichsten Theile aber auch mit Nadelwald bedeckt. Nur ein Theil der Berge, welche Schemnitz
umgeben, fit noch kahl. Diese nackten Kuppen kann man als den Kern der ganzen Berg
gruppe betrachten. Von hier strahlen die Hauptthäler nach allen Richtungen aus, und
zwar die Thäler von L-zklenö und Hodrus, nach Süden das Schemnitzthal und unterhalb
des Szitnyaberges das Thal des Szikincze-Flusses. Diese Gegend ist in der That ein
Durcheinander von Berg und Thal. Der höchste Gipfel im Schemnitzer Gebirge ist der
-szitnyaberg (1.011 Meter), von dessen kahlem Scheitel sich ein weiter, herrlicher
Rundblick eröffnet. Auf diesem Berge stand einst einein den Fels gehauene Burg, Szitnha-
burg genannt, eines der Nester, in denen Melchior Balassa, dieser berüchtigte politische