MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

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war vom Erdboden an dem Dienste der kühn und hoch gezogenen Decken- 
gewölbe bereitgestellt; schon die tragenden Pfeiler sind in Bündel von 
Rippen („Dienste") verwandelt, die in der Höhe auseinanderstreben und 
teils die tragenden Gurtbogen, teils die Skelette der Kreuz- und Fächer- 
gewölbe schaffen, zwischen denen nur verhältnismäßig kleine Kappenßächen 
der Malerei Raum gaben. Der Steinmetz beherrscht fast allein das Feld und 
gestattet dem Maler nur eine ornamentale Polychromie untergeordneter Art. 
Die konstruktive Tendenz feiert Triumphe. Sie erreicht eine Überwindung 
des Materials, die zugleich eine Loslösung von irdischer Schwere bedeutet, 
die den Eindruck des Wunderbaren, Unbegreiflichen und mystisch Erhabenen 
hervorruft. 
Das mittelalterliche Deckengewölbe ist eine der vollkommensten 
Schöpfungen baukünstlerischer Tätigkeit, die in ihrer Art ebenso einen 
Hochstand der Entwicklung bildet (das ist im Sinne einer vollendeten 
technischen Beherrschung und ästhetischen Befriedigung der kirchlichen 
Raumbedürfnisse), wie der römische Gewölbebau es für die repräsentativen 
profanen Aufgaben erreichte. 
Die Renaissancezeit und nach ihr die Barockkunst nahmen in der 
Entwicklung des Gewölbebaues den orientalisch-römischen Baugedanken 
Stiegznhaus im k. k. Belvedere zu Wien
	        
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