204
Allerhöchste Billigung findet. In diesem Sinne bitte ich Euer kaiserliche und königliche
Hoheit untertänigst, die Ausstellung huldvollst eröffnen zu wollen."
Erzherzog Max erwiderte auf diese Ansprache mit folgenden Worten:
„Seine Majestät verfolgen mit lebhaftem Interesse und dankerfüllten Herzens alle
Bestrebungen, die sich die Linderung der durch den Krieg hervorgerufenen furchtbaren
Schäden zum Ziele setzen.
Unter diesen Aufgaben nimmt die Fürsorge für die heimkehrenden tapferen Soldaten,
die Sorge für die Kriegsbeschädigten den allerersten Platz ein. Dem Kriegsinvaliden, der
in heldenmütiger Betätigung seiner Soldatenpilicht sein Blut für das Vaterland vergossen
hat, den Wiedereintritt in die schaffende Volksgemeinschaft zu ermöglichen, ist nicht nur
unsere Ehrenpfiicht, es ist dies von der größten Bedeutung für den Fortbestand und die
Entwicklung von Gewerbe und Industrie.
Seine Majestät haben mit besonderer Befriedigung vernommen, daß das Ministerium
für öffentliche Arbeiten mit den ihm unterstehenden gewerblichen Lehranstalten und im
Vereine mit anderen berufenen Faktoren die ebenso schwierige wie dankbare Aufgabe
übernommen hat, die den gewerblichen Berufskreisen angehörenden Kriegsinvaliden durch
eingehende fachliche Schulung und Unterweisung als vollwertige Arbeitskräfte ihren
früheren Berufen wiederzugeben, beziehungsweise dem Gewerbestande in den an den
Invalidenschulen ausgebildeten Kriegsbeschädigten neue tüchtige Kräfte zuzuführen. Möge
diese Ausstellung, welche die Erfolge und erreichten Resultate ernster, zielbewußter Zu-
sammenarbeit von Lehrern und Invaliden darstellt, dazu beitragen, daß der Wert einer
fachlichen Weiter- und Ausbildung der Kriegsbeschädigten in allen beteiligten Kreisen
immer mehr geschätzt und anerkannt wird. Indem ich alle jene, welche an der Organisation
und an der Durchführung des gewerblichen Invalidenunterrichtes mitarbeiten und denen
die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien die so überaus lehrreiche Darbietung der Früchte
dieser Bestrebungen dankt, der vollen Allerhöchsten Anerkennung versichere, erkläre ich
die Ausstellung für eröffnet."
Nach der Vorstellung der um die Ausstellung verdienten Persönlichkeiten trat Erz-
herzog Max den Rundgang an. : t
i!
Die Ausstellung der gewerblichen Invalidenschulen ist an allen Wochentagen von
9 bis 6 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von g bis x Uhr geöffnet (Eintrittspreis 30 Heller).
Vorführung der Invaliden bei der Arbeit findet an Wochentagen von V24 bis 6 Uhr, an
Sonn- und Feiertagen von I]; 10 bis ifgxa Uhr statt.
AUSSTELLUNG FÜR KRIEGSGRAPHIK. Die Ausstellung für Kriegs-
graphik wurde am 22. April geschlossen.
BESUCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums
wurden in den Monaten April, Mai, Juni und Juli von 17.871 Personen, die Bibliothek
von 4.51: Personen besucht.
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES 54b
HEMPEL, A. Krieg und Industrie. (Textile Kunst und
Industrie, r917, I.)
Ä K U N R B" Kunstblatt, Das. Herausgegeben und redigiert von Paul
Q0 Westheim. x. Jahrg. 1917, x. Heft. 32 S. mit Abb.
V und x farb. Taf. 8'. Weimar, G. Kiepenheuer.
BREDT, E. W. Aufgaben für Künstler im Kriegsdienst. Viertelj. M. 6.-.
(Dekorative Kunst, April.) LUX, j. A. ÖsterreichischeWerkkunat. (Deutsche Kunst
DRESSLER, W. O. Künstler-ABC rg17, 5. Jahrg. VI, und Dekoration, Juni.)
2x8 S. 8'. Breslau, Schlesische Buchdruckerei. PABSIA.MaschinenproduktionundHandatbeinßnnen-
M. 2.50. Dekoration, Juni.)