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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 6, 7 und 8)

begründete Hütte in Lauchhammer, 
seitdem der Graf von Einsiedel sie 
übernommen hatte, bahnbrechend 
den Kunstguß. Wann Einsiedel den 
Bildguß aufnahm, ist nicht genau 
festzustellen, aber sicher ist, daß die 
antikisierende Richtung diesem Be- 
ginnen zu gute kam. Graf Einsiedel 
sammelte Gipsabgüsse antiker Klein- 
plastiken, aber auch von Büsten und 
Statuen, teils umisie unmittelbar für den 
Eisenguß zu verwenden, teils um die von 
ihm beschäftigten Modelleure zu ähnlichen 
Schöpfungen für den Eisenguß anzuregen. 
Für ihn waren die Bildhauer Wiskotjl und 
Wällensberger hervorragend tätig. 1782 
wurden in Lauchhammer bereits Statuen 
gegossen und zur Verzierung von Öfen ver- 
wendet. Die eisernen Statuenöfen, welche 
sich im königlichen Schlosse zu Berlin in 
einem Saale des ersten Stockwerkes und in 
der Bibliothek im zweiten Stockwerke, ferner 
im neuen Palais zu Potsdam befanden oder 
noch befinden, sind 1787 und 1788 entstanden 
und stammen von 
dort. Hinsichtlich 
desFormensunter- , _ _ 
_ _ Horowitz, 184g (Technisches Museum, 
scheidet man, wie WM) 
bereits erwähnt, 
Lehmformerei und Sandformerei, daneben Mas- 
senforrnerei, Schalenguß und Kunstguß, worauf 
schon 1823 Keeß aufmerksam gemacht hatß 
Bei allen diesen Formarten sind eigene Modelle er- 
forderlich, welche von Bildhauern und anderen Arbeitern 
verfertigt werden, weshalb größere Gießereien auch in 
Österreich schon seit dem Ende des XVIII. Jahrhunderts 
immer "mit Bildhauern, Graveuren, Schriftstechern etc. 
versehen waren. Die Lehmformerei Endet da An- 
Wendung, wo Sandformen gar nicht oder nicht leicht 
gemacht werden können, zum Beispiel bei Kanonen, 
großen Kesseln, Mörsern, Töpfen, Röhren, Feuer- 
pöllern, Brennkrügen, Walzen, Wellzapfen, Zylindern, 
 
  
 
Horowitz (Technisches 4' Vgl. „Darstellung des Fabriks- und Gewerbewesens im österreichischen 
Museum, Wien) Kaiserslaate". Herausgegeben von Stephan Edlen von Keeß. 2. Teil, z. Band.
	        
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